Erfolg im Kampf gegen Kinderpornografie: US-Ermittler haben eines
der bislang größten Kinderpornonetze im Internet aufgedeckt. 14
Verdächtige wurden festgenommen. Dem Netzwerkadministrator droht eine
lange Strafe.
27.000 Verdächtige, 2000 Videos und mehr als 250
Opfer: US-Fahnder haben einen der bislang größten internationalen
Kinderpornoringe im Internet ausgehoben. 14 Verdächtige seien
festgenommen und angezeigt worden.
Bei den meisten der über 250
Opfern habe es sich um Jungen im Alter zwischen zehn und 17 Jahren
gehandelt, die zu sexuellen Handlungen vor Webcams gedrängt worden
seien. Demnach wurden 2000 Videos über das Netz ausgetauscht. Die
Organisation sei "eine der größten bekannten Operationen zur Ausbeutung
von Kindern im Internet in der Geschichte" gewesen, sagte
Heimatschutzminister Jeh Johnson vor Journalisten. "Niemals zuvor in der
Geschichte unserer Behörde hatten wir einen einzigen Fall mit so vielen
minderjährigen Opfern", ergänzte Daniel Ragsdale, stellvertretender
Direktor des Ministeriums für Innere Sicherheit.
In die Fänge der
Pädophilen gerieten Kinder in 39 US-Staaten, aber auch in
Großbritannien, Belgien, Neuseeland, Australien und Kanada. Die Website
operierte von Juni 2012 bis Juni 2013 in den verborgenen Weiten des
Tor-Netzwerks, das seinen Nutzern Anonymität ermöglicht.
Die Ermittlungen dauern an
Rund 250 Opfer aus mehreren Ländern konnten demnach identifiziert
werden. 228 der Opfer stammten aus den Vereinigten Staaten, die anderen
aus Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Australien und Belgien. Die
jüngsten seien drei Jahre alt oder jünger gewesen. Bei acht der Opfer
habe es sich um Mädchen gehandelt, bei den allermeisten aber um Jungen.
Niemals zuvor in der Geschichte seiner Behörde seien so viele Opfer im
Zuge einer einzigen Ermittlung identifiziert worden, sagte Ragsdale.
Drahtzieher der Organisation ist ein 27-Jähriger aus Louisiana. Der
Netzwerkadministrator wurde bereits im vergangenen Juni festgenommen.
Bei einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren oder
sogar eine lebenslange Haft. Der Mann habe gestanden, in sozialen
Netzwerken falsche Profile von Frauen oder Mädchen angelegt zu haben.
Mit Hilfe dieser Profile habe er Kinder sexuell ausgebeutet, so die
Ermittler. Allerdings fanden sich auf der Seite auch Bilder sehr kleiner
Kinder.
Die Ermittlungen nach allen Kunden des Netzwerks dauern
an. Alle 14 Festgenommenen werden der Ausbeutung von Kindern
beschuldigt. Ermittler Ragsdale sagte, er sehe einen wachsenden Trend,
Minderjährige dazu zu verführen, sexuelle Inhalte im Internet zu
verbreiten. "Unsere Behörde beobachtet eine zunehmende Entwicklung, in
der Kinder im Internet von Erwachsenen überredet, ausgetrickst oder
gezwungen werden, sexuell eindeutige (Bilder) von sich zu machen. Wir
können vor diesem Problem nicht die Augen verschließen. Aufklärung ist
die beste Prävention."
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/panorama/missbrauch-minderjaehriger-us-fahnder-heben-kinderpornoring-aus-1.1916502
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