Dresden – Der Kinderfänger von Dresden hat schon wieder zugegriffen! Diesmal Nahe des Leutewitzer Rings in Dresden-Gorbitz.
In BILD erzählt der kleine Felix (11), wie er dem Unbekannten entkommen konnte.
„Ich war gerade vom Hort auf dem Weg nach Hause, als der dunkel gekleidete Mann mich von hinten am linken Arm packte“, berichtet der 11-jährige Felix.
Obwohl der Viertklässler immer wieder sagte, der Mann soll ihn loslassen und um Hilfe schrie, ließ der unheimliche Täter den Schüler nicht frei.
„Ich habe ihm dann mit ganzer Wucht zwischen die Beine getreten. Da hat er mich los gelassen. So konnte ich schnell weg rennen“, berichtete Felix.
Als er davon seiner Mutter Anja W. (33) erzählt, alarmierte sie die Polizei.
Quelle http://www.bild.de/regional/dresden/entfuehrung/kinderfaenger-wollte-unsere-sohn-entfuehren-34476222.bild.html
Freitag, 31. Januar 2014
Police take down pedophile ring that live streamed child abuse
Police in the UK, US, and
Australia have dismantled an international ring of pedophiles accused of
streaming live video of child abuse from the Philippines. As BBC News reports,
authorities have so far arrested 29 people as part of "Operation
Endeavor," an investigation spanning 14 countries. The investigation
into the Philippines network was launched in 2012 by the UK's National
Crime Agency (NCA), the US Immigration and Customs Enforcement, and the
Australian Federal Police.
The suspects in question are
accused of paying to see children being abused online, in what the NCA
describes as "significant and emerging threat," particularly in the
developing world. Payments totaled more than £37,500 ($61,268),
authorities say, with some of that going directly to family members who
were complicit in selling video of their children. So far, 15 children
between the ages of six and 15 have been taken into custody, after being
identified as victims.
In addition to Operation
Endeavor, there are three ongoing investigations into child abuse rings,
and 733 suspects have been identified. The NCA says crime groups have
focused their efforts on developing countries, where high poverty rates
and greater internet connectivity have made it easier to exploit
children for cash. Several suspects have already been convicted,
including Timothy Ford, whose 2012 arrest sparked Operation Endeavor.
According to UK authorities, Ford planned to buy an internet cafe in the
Philippines and rent out rooms to people on so-called "pedopal
vacations."
"This investigation has
identified some extremely dangerous child sexual offenders who believed
paying for children to be abused to order was something they could get
away with," Andy Baker, Deputy Director of the NCA’s Child Exploitation
and Online Protection (CEOP) command, said in a statement
Thursday. "Being thousands of miles away makes no difference to their
guilt. In my mind they are just as responsible for the abuse of these
children as the contact abusers overseas."
Misshandelte Kinder Die letzten Zeugen klagen an
Es sind Namen, die viele Berliner wohl nie vergessen
werden: Zoe, Daniel, Lilly. Drei Berliner Kinder, die in den letzten
Jahren sterben mussten, weil ihre Eltern sie misshandelten. Laut
Schätzungen werden in Deutschland pro Jahr 200.000 Kinder zu Opfern
ihrer gewaltbereiten Eltern, 320 überleben es nicht.
Jetzt
klagen die Gerichtsmediziner Michael Tsokos und Saskia Guddat an. Sie
werden geschlagen, getreten, vernachlässigt. Sie verhungern, verdursten,
sterben an den Wunden, die ihre Eltern ihnen zufügten. In Berlin zählte
die Kriminalstatistik im Jahr 2012 exakt 615 Fälle, bei denen Kinder
von Menschen, die sie beschützen sollten, misshandelt wurden.
Und
das ist nur ein Teil dessen, was täglich auf den Schreibtischen der
Gerichtsmediziner Michael Tsokos und Saskia Guddat landet.
Tsokos,
Chef des Institutes für Rechtsmedizin an der Charité, ist wütend. Seit
20 Jahren untersucht er Kinder. „Als ich vor Jahren die ersten Fälle
bearbeitete, glaubte ich noch an Einzelfälle. Aber es wurde Routine.“
Das Buch jetzt bei Amazon bestellen.
Quelle http://www.berliner-kurier.de/polizei-justiz/misshandelte-kinder-die-letzten-zeugen-klagen-an,7169126,26040960.html
Braunschweig-Polizei sucht Sexualstraftäter mit Phantombild
Nach dem schweren sexuellen #Missbrauch
von zwei 8 und 9 Jahre alten Mädchen fahndet die Braunschweiger Polizei
jetzt mit einer Phantomzeichnung nach dem Täter.Auf Antrag der #Staatsanwaltschaft
hat eine Ermittlungsrichterin das Bild zur Öffentlichkeitsfahndung frei
gegeben.Die Kinder waren am 22. Januar, einem Mittwoch, am späten
Nachmittag von einem Mann auf das Hinterhofgelände eines
Mehrfamilienhauses am Hopfengarten gelockt und dort missbraucht worden
(wir berichteten).Der Gesuchte wird zur damaligen Zeit folgendermaßen
beschrieben:
Ca. 30 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, dünne Statur; dunkle, ca. ein Zentimeter lange, Haare, um den Mund Bartstoppeln; sprach deutsch mit rauer Stimme. Er trug eine dunkelblaue Jeanshose, schwarze Schuhe und eine nicht glänzende, dunkle Jacke, wahrscheinlich aus Leder. Eines der Mädchen gibt an, dass der Täter eine Brille getragen haben soll.
Hinweise bitte an Kriminaldauerdienst, Tel. 0531/476 2516.
Quelle http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11554/2653146/pol-bs-polizei-sucht-sexualtaeter-mit-phantomzeichnung
Ca. 30 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, dünne Statur; dunkle, ca. ein Zentimeter lange, Haare, um den Mund Bartstoppeln; sprach deutsch mit rauer Stimme. Er trug eine dunkelblaue Jeanshose, schwarze Schuhe und eine nicht glänzende, dunkle Jacke, wahrscheinlich aus Leder. Eines der Mädchen gibt an, dass der Täter eine Brille getragen haben soll.
Hinweise bitte an Kriminaldauerdienst, Tel. 0531/476 2516.
Quelle http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11554/2653146/pol-bs-polizei-sucht-sexualtaeter-mit-phantomzeichnung
Petition: Dubai – Vergewaltigte Österreicherin freilassen!
Die Wienerin,
der nach einer Vergewaltigungsanzeige in Dubai eine Haftstrafe drohte,
durfte die Vereinigten Arabischen Emirate verlassen. Die Studentin
landete am Donnerstagabend in Wien-Schwechat, teilte das
Außenministerium mit. Abgeholt wurde die 29-Jährige von VP-Außenminister
Sebastian Kurz.verkündet, dass die Wienerin wieder in Österreich
gelandet ist!
Verweis und Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/welt/1556101/Vergewaltigung-in-Dubai_Osterreicherin-in-Wien-gelandet?_vl_backlink=%2Fhome%2Findex.do
Ob die Petition der Grund der FREILASSUNG gewesen ist, kann man nicht sagen!Um was ist es gegangen?
Im Moment macht auf Facebook eine Petition die Runde und wird auch fleißig geteilt. Viele Nutzer fragen bei uns an, ob das auch alles stimmt was da steht.Bevor wir zur Petition kommen, möchten wir erwähnen, dass es sich bei diesem Thema um KEINEN FAKE handelt! Uns geht es hier nicht darum, diese Petition “SCHLECHT ZU REDEN”. Es geht uns darum EINE Petition kritisch zu betrachten und ob diese einen Sinn macht!
Die Petition selbst ist u.a. an den Außenminister Sebastian Kurz gerichtet.
Donnerstag, 30. Januar 2014
"Deutschland misshandelt seine Kinder" Den Serienmord im Kinderzimmer stoppen
Kindesmisshandlung ist krank. Für die misshandelten Kinder ist es ein Leidensweg wie bei einer langwierigen chronischen Krankheit. Können sie dem Leiden nur durch ihren Tod entrinnen? Werden aus den geprügelten Opfern prügelnde Eltern? Es ist eine tickende Zeitbombe unserer Gesellschaft,
die die Berliner Rechtsmediziner Michael Tsokos und Saskia Guddat
entschärfen wollen. Sie erwarten eine große Welle der Empörung als
Reaktion auf ihr Buch "Deutschland misshandelt seine Kinder".
Schon der Titel provoziert. Er klagt das System an, das Milliarden verschlingt und doch so wenig effektiv ist. Es wird weggeschaut, beschönigt und totgeschwiegen. "Es geht um tote Kinder, da ist es uns egal, ob wir Politikern auf die Füße treten", betont Saskia Etzold, die unter dem Autorennamen Guddat schreibt, im Interview mit t-online.de. Sie und ihre Kollegen aus der Berliner Rechtsmedizin sind einiges von Tatorten von Gewaltverbrechen gewohnt. Meist geht es um Tote, doch bei Kindern auch um lebende, noch lebende. Denn oft bahnt sich die Katastrophe an und das System Jugendhilfe arbeitet zu träge, um sie zu verhindern.
Viel zu viele Kinder werden in ihren Familien zu Gewalttätern gemacht. Es gibt kein Gewalt-Gen, aber die Erziehung zur Gewalt wirkt stark, so dass aus geprügelten Opfern selbst Gewalttäter werden. Oft tauchen die selben Personen im Lauf ihres Lebens zweimal in den Akten der Jugendhilfe auf, einmal als Opfer, das zweite Mal als Täter, erst als misshandelte Kinder, dann als gewaltbereiter Vater oder überforderte Mutter.
In Zusammenarbeit mit der Polizei klären Rechtsmediziner den medizinischen Befund ab. Ist der zweifelhaft und deutet auf Misshandlung hin, wird ein Ermittlungsverfahren gegen die Erziehungsberechtigten eingeleitet. Doch leider bleibt dies oft aus. Die Zeitbombe tickt weiter.
Das gilt aber auch für die Gebildeten der "Generation Kevin”, deren Kinder Maximilian, Gustav, Sophie oder Anton heißen. Denn auch in Villen wird geprügelt, nicht nur in vermüllten Wohnungen in sozialen Brennpunkten. Es wird nur besser vertuscht. So wie beim Baby Sophie, dessen Papa Künstler ist, Vegetarier, Umweltaktivist, Pazifist - und Kindesmisshandler. Er hat die Nerven verloren und das Baby in den Bauch geschlagen. Sophie wäre fast gestorben an Darmruptur. Andere Kinder werden zu Tode geschüttelt von Eltern, die die Nerven verlieren, verbrennen an heißen Rohren, sterben an eigentlich heilbaren Krankheiten, weil sich keiner um sie kümmert.
Werden die Milliarden also falsch eingesetzt? Ist der Kinderschutz ein Ritter mit stumpfem Schwert, der versagt? So stellen es die Autoren dar. "Man muss die Kontrolleure kontrollieren", fordern sie. Tsokos und Guddat sind enttäuscht von der Jugend- und Familienhilfe in Deutschland. Burn-out, Depression, Desillusionierung, Abgestumpftheit und Hilflosigkeit lähmen die Hüter des Kinderwohls, so ihre Diagnose des Systems.
Um diesem Serienmord im Kinderzimmer vorzubeugen, fordern sie beispielsweise eine gesetzliche Leichenschaupflicht bei toten Kindern, wie in anderen Ländern üblich. Sie fordern, die Familienhilfe nicht an private Unternehmen auszulagern, die Kindergärten mehr in die Erziehung und die Familien einzubinden. Und gefährdete Kinder müssten früher aus den Familien geholt werden.
Sie wollen ihre Publikation als Appell an jeden verstanden wissen, aufmerksamer auf die Symptome körperlicher und seelischer Misshandlung zu achten und einzugreifen, in Verwandtschaft und Nachbarschaft. Auch Ärzte in den Notaufnahmen - oft unter Zeitdruck, übernächtigt und überfordert - müssten achtsam sein, dürften die Alarmsignale nicht übersehen, die den harmlosen Bruch als Misshandlungsfolge entlarven könnten.
Die Streitschrift "Deutschland misshandelt seine Kinder" will Debatten auslösen und überfällige Überlegungen zum Thema Kindesmisshandlungen in unserem Sozialstaat befördern. Es ist ein zorniger Insiderbericht mit Handlungsaufforderung - gegen die Tabuisierung, Bagatellisierung und Verleugnung der Kindesmisshandlungen durch Ärzte, Sozialarbeiter, Richter, die Gesellschaft. Die Autoren werden ihre Positionen in nächster Zeit häufiger vertreten müssen: Sie sind Gäste in diversen TV-Talkshows.
Buchtipp: "Deutschland misshandelt seine Kinder". Michael Tsokos und Saskia Guddat (mit Andreas Gößling): Droemer Verlag, München. 256 Seiten, 19,99 Euro
Mehr Themen aus unserem Special "Perspektive Deutschland"
Schon der Titel provoziert. Er klagt das System an, das Milliarden verschlingt und doch so wenig effektiv ist. Es wird weggeschaut, beschönigt und totgeschwiegen. "Es geht um tote Kinder, da ist es uns egal, ob wir Politikern auf die Füße treten", betont Saskia Etzold, die unter dem Autorennamen Guddat schreibt, im Interview mit t-online.de. Sie und ihre Kollegen aus der Berliner Rechtsmedizin sind einiges von Tatorten von Gewaltverbrechen gewohnt. Meist geht es um Tote, doch bei Kindern auch um lebende, noch lebende. Denn oft bahnt sich die Katastrophe an und das System Jugendhilfe arbeitet zu träge, um sie zu verhindern.
Viel zu viele Kinder werden in ihren Familien zu Gewalttätern gemacht. Es gibt kein Gewalt-Gen, aber die Erziehung zur Gewalt wirkt stark, so dass aus geprügelten Opfern selbst Gewalttäter werden. Oft tauchen die selben Personen im Lauf ihres Lebens zweimal in den Akten der Jugendhilfe auf, einmal als Opfer, das zweite Mal als Täter, erst als misshandelte Kinder, dann als gewaltbereiter Vater oder überforderte Mutter.
Rechtsmediziner am Tatort
Von einem "schockierenden Ausmaß an Gewalt" schreiben Tsokos und Etzold. Deren Betrachtung basiert auf Studien, Statistiken und eigenen Beobachtungen. Die Autoren haben ihre Beobachtungen aus der Rechtsmedizin zusammengefasst und mit zahlreichen Beispielen belegt. Was der normale TV-Krimi-Zuschauer meist nicht weiß: Rechtsmediziner werden hinzugezogen, wenn Ärzte einen begründeten Verdacht auf Kindesmisshandlung haben. Als Rechtsmediziner sind sie eingebunden in Ermittlungen rund um die Gefährdung von Kindeswohl.In Zusammenarbeit mit der Polizei klären Rechtsmediziner den medizinischen Befund ab. Ist der zweifelhaft und deutet auf Misshandlung hin, wird ein Ermittlungsverfahren gegen die Erziehungsberechtigten eingeleitet. Doch leider bleibt dies oft aus. Die Zeitbombe tickt weiter.
Realitätsfremder Populismus? Das Buch hat nicht nur Fürsprecher
Pro Woche gebe es in Deutschland drei tote Kinder als Folge von Misshandlung, zumeist durch die Eltern. Der Deutsche Kinderschutzbund bestätigte diese Zahlen der Autoren. Bei der Buchpräsentation weisen die zwei Berliner Rechtsmediziner mit dramatischen Fotos und Fallschilderungen auf das Ausmaß von Kindesmisshandlung in Deutschland hin. Richterbund, Ärzte und Jugendämter halten das Buch und die Positionen der Autoren allerdings für zu populistisch, pauschal und praxisfern.Generation Kevin ist Vater geworden
Im Buch geht es um die Kinder der Väter aus der "Generation Kevin". Die Mütter heißen Denise, Cheyenne und Mandy, die Väter Bruce oder Maik, ihre Kinder Chantal, Robin, Celine und Justice, Kemal, Jamie oder Jaden.Das gilt aber auch für die Gebildeten der "Generation Kevin”, deren Kinder Maximilian, Gustav, Sophie oder Anton heißen. Denn auch in Villen wird geprügelt, nicht nur in vermüllten Wohnungen in sozialen Brennpunkten. Es wird nur besser vertuscht. So wie beim Baby Sophie, dessen Papa Künstler ist, Vegetarier, Umweltaktivist, Pazifist - und Kindesmisshandler. Er hat die Nerven verloren und das Baby in den Bauch geschlagen. Sophie wäre fast gestorben an Darmruptur. Andere Kinder werden zu Tode geschüttelt von Eltern, die die Nerven verlieren, verbrennen an heißen Rohren, sterben an eigentlich heilbaren Krankheiten, weil sich keiner um sie kümmert.
Kinderschutz ist ein Ritter mit stumpfem Schwert
7,5 Milliarden bringt der Staat pro Jahr für Jugendhilfe auf. Mehr als 200.000 Kinder werden pro Jahr Opfer von Gewalt durch Erwachsene. 160 Kinder pro Jahr sind Tötungsopfer, mindestens noch einmal so viele gewaltsame Kindertötungen bleiben unentdeckt. Einschließlich derer wären es 350 zu Tode misshandelte Kinder pro Jahr in Deutschland, mit diesen Zahlen argumentieren die Autoren.Werden die Milliarden also falsch eingesetzt? Ist der Kinderschutz ein Ritter mit stumpfem Schwert, der versagt? So stellen es die Autoren dar. "Man muss die Kontrolleure kontrollieren", fordern sie. Tsokos und Guddat sind enttäuscht von der Jugend- und Familienhilfe in Deutschland. Burn-out, Depression, Desillusionierung, Abgestumpftheit und Hilflosigkeit lähmen die Hüter des Kinderwohls, so ihre Diagnose des Systems.
Der Serienmord im Kinderzimmer muss verhindert werden - ein Appell an jeden
Sie stellen in ihrem Buch “Deutschland misshandelt seine Kinder" Forderungen und Handlungsempfehlungen vor, wie - nach ihrer Meinung - das System in Gang gesetzt würde, das momentan wirkungslos sei.Um diesem Serienmord im Kinderzimmer vorzubeugen, fordern sie beispielsweise eine gesetzliche Leichenschaupflicht bei toten Kindern, wie in anderen Ländern üblich. Sie fordern, die Familienhilfe nicht an private Unternehmen auszulagern, die Kindergärten mehr in die Erziehung und die Familien einzubinden. Und gefährdete Kinder müssten früher aus den Familien geholt werden.
Sie wollen ihre Publikation als Appell an jeden verstanden wissen, aufmerksamer auf die Symptome körperlicher und seelischer Misshandlung zu achten und einzugreifen, in Verwandtschaft und Nachbarschaft. Auch Ärzte in den Notaufnahmen - oft unter Zeitdruck, übernächtigt und überfordert - müssten achtsam sein, dürften die Alarmsignale nicht übersehen, die den harmlosen Bruch als Misshandlungsfolge entlarven könnten.
"Hunderttausende Gewaltverbrecher laufen in unserem Land frei herum"
Jährlich werden in unserem Land rund 200.000 Kinder misshandelt, "folglich laufen Hunderttausende Gewaltverbrecher in unserem Land frei herum", eine Horrorvorstellung, die die Gesellschaft aber akzeptiert. Die Autoren sind überzeugt: "In Wahrheit verhält es sich so, dass an den Händen der deutschen Jugendämtern Blut klebt."Die Streitschrift "Deutschland misshandelt seine Kinder" will Debatten auslösen und überfällige Überlegungen zum Thema Kindesmisshandlungen in unserem Sozialstaat befördern. Es ist ein zorniger Insiderbericht mit Handlungsaufforderung - gegen die Tabuisierung, Bagatellisierung und Verleugnung der Kindesmisshandlungen durch Ärzte, Sozialarbeiter, Richter, die Gesellschaft. Die Autoren werden ihre Positionen in nächster Zeit häufiger vertreten müssen: Sie sind Gäste in diversen TV-Talkshows.
Buchtipp: "Deutschland misshandelt seine Kinder". Michael Tsokos und Saskia Guddat (mit Andreas Gößling): Droemer Verlag, München. 256 Seiten, 19,99 Euro
Mehr Themen aus unserem Special "Perspektive Deutschland"
Mutter verkauft ihr vier Monate altes Baby an Kinderschänder
Einer 25-jährige Mutter aus Indiana wird vorgeworfen, sie habe ihre
vier Monate alte Tochter mehrmals an einen Pädophilen verkauft. Aus
Geldnot soll sie zugelassen haben, dass sich der 40-Jährige an dem
Säugling vergeht. Jetzt stehen beide vor Gericht.
Laut Berichten der “Chicago Tribune“
erhebt ein US-Gericht in Hammond gegen die 25-Jährige Natasha H. zwei
Anklagepunkte. Zum einen der Verkauf eines Kindes für Sex und zum
anderen die Erlaubnis, ein Kind in Verbindung mit Pornografie kommen zu
lassen, so Offizielle gegenüber die "Chicago Tribute". Im Falle einer
Verurteilung erwartet sie eine 30-jährige bis zu lebenslängliche
Haftstrafe. Natasha H. habe ihre Vergehen bereits gestanden.
Im Zeitraum vom 1. August 2011 bis Februar 2013 soll die Angeklagte Christopher M. ihren Säugling gegen Geld zur Verfügung gestellt haben, so der Bericht. Zu Beginn des Tatzeitraums sei das Mädchen vier Monate alt gewesen. Acht mal habe sie dem Pädophilen erlaubt, ihre Tochter zu missbrauchen und pornografische Aufnahmen von ihr zu machen.
Die Masseuse des Angeklagten verständigte das FBI, nachdem sie pornografische Streifen auf seinem Computer entdeckte, so die „Chiacago Tribune“. Außerdem soll CHristopher M. sie mehrmals gefragt haben, ob sie ihn bei der Straftat filmen könne. Er vergewisserte ihr, dass er für die Taten die Zustimmung der Mutter des Kindes habe. In Textnachrichten an die Masseuse versendete er graphische Beschreibungen, wie er sich an dem Kleinkind vergeht.
Im Zeitraum vom 1. August 2011 bis Februar 2013 soll die Angeklagte Christopher M. ihren Säugling gegen Geld zur Verfügung gestellt haben, so der Bericht. Zu Beginn des Tatzeitraums sei das Mädchen vier Monate alt gewesen. Acht mal habe sie dem Pädophilen erlaubt, ihre Tochter zu missbrauchen und pornografische Aufnahmen von ihr zu machen.
Seine Masseuse deckte die Horrorgeschichte auf
Die ersten sieben Male sei die Mutter mit im Raum gewesen, während Christopher M. ihre Tochter misshandelte. Beim achten und letzten Mal habe er ihr jedoch mehr Geld gezahlt, damit sie den Pädophilen mit ihrem Kind alleine lasse.Die Masseuse des Angeklagten verständigte das FBI, nachdem sie pornografische Streifen auf seinem Computer entdeckte, so die „Chiacago Tribune“. Außerdem soll CHristopher M. sie mehrmals gefragt haben, ob sie ihn bei der Straftat filmen könne. Er vergewisserte ihr, dass er für die Taten die Zustimmung der Mutter des Kindes habe. In Textnachrichten an die Masseuse versendete er graphische Beschreibungen, wie er sich an dem Kleinkind vergeht.
„Ich habe es ein paar Mal getan – Es ist cool“
Bei einer Hausdurchsuchung stellten Beamten fest, dass Christopher M. bereits vor zwei Jahren begonnen hatte, Kinderpornos auch aus dem Internet zu downloaden. Jetzt steht der 40-Jährige vor Gericht. Die Anklage beläuft sich auf den Kauf eines Kindes für die Herstellung kinderpornografischer Materialien, die Herstellung der strafbaren Materialien und der Besitzt kinderpornografischer Streifen, die ein Kind unter 12 Jahren beinhaltet. Christopher M. weise alle Anklagepunkte von sich.
Prozess um Kindesmissbrauch - Unechte Tränen des Ex-Trainers
Dortmund/Castrop-Rauxel. Falsche Tränen und wenig Mitgefühl: Im Prozess vor dem Dortmunder Landgericht gegen einen ehemaligen Turnlehrer, der mehrfach Kinder sexuell missbraucht und fotografiert haben soll, hat eine Psychologin den Angeklagten am Mittwoch als völlig empathielos bezeichnet.
Der Prozess vor dem Dortmunder Landgericht gegen einen ehemaligen Turnlehrer ist in die nächste Runde gegangen. Der Mann soll Kinder fotografiert sexuell missbraucht haben . Nun sagte eine Psychologin aus. "Er will immer nur seinen eigenen Opferstatus unterstreichen", hieß es vor dem Dortmunder Landgericht. Die Psychologin hatte den 59-Jährigen vor Prozessbeginn untersucht.
Dabei brach er mehrfach in Tränen aus. Die Gutachterin hat das allerdings nicht beeindruckt. "Er begann zwar zu weinen, aber das hatte keine authentische Basis", sagte sie den Richtern. "Er ist stets bemüht Erklärungen und Begründungen zu geben und dabei der Verantwortung auszuweichen." Angeklagter sagt, er wollte sich selbst zerstören Eine der Erklärungen lautete so:
Der Ex-Turnlehrer wollte sich durch die Taten angeblich selbst zerstören. Der Psychologin hatte er dazu wörtlich gesagt: "Meine Ehe ging den Bach herunter, ich habe viel Geld verloren, da wollte ich mich selbst zerstören." Später habe sich das Fotografieren der Kinder zu einem Automatismus entwickelt.
"Ich habe das Intimste eines Menschen besitzen wollen - das Geschlechtsorgan", sagte er der Psychologin. Dabei sei ihm natürlich klar gewesen, dass das irgendwann ein Ende haben müsse. Und das sei jetzt halt erreicht. Es ist einer der schlimmsten Missbrauchs-Fälle, die die Stadt je gesehen hat. Zwischen 1996 und 2011 soll sich der Angeklagte in über 60 Fällen an Kindern vergangen haben - zuletzt als Trainer beim Castroper TV.
Dabei fertigte der Angeklagte auch tausende Fotos und Videoaufnahmen an. Jörn Hartwich Prozess um Kindesmissbrauch - Unechte Tränen des Ex-Trainers | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.derwesten.de/staedte/castrop-rauxel/prozess-um-kindesmissbrauch-unechte-traenen-des-ex-trainers-id8931097.html#plx340085647
Der Prozess vor dem Dortmunder Landgericht gegen einen ehemaligen Turnlehrer ist in die nächste Runde gegangen. Der Mann soll Kinder fotografiert sexuell missbraucht haben . Nun sagte eine Psychologin aus. "Er will immer nur seinen eigenen Opferstatus unterstreichen", hieß es vor dem Dortmunder Landgericht. Die Psychologin hatte den 59-Jährigen vor Prozessbeginn untersucht.
Dabei brach er mehrfach in Tränen aus. Die Gutachterin hat das allerdings nicht beeindruckt. "Er begann zwar zu weinen, aber das hatte keine authentische Basis", sagte sie den Richtern. "Er ist stets bemüht Erklärungen und Begründungen zu geben und dabei der Verantwortung auszuweichen." Angeklagter sagt, er wollte sich selbst zerstören Eine der Erklärungen lautete so:
Der Ex-Turnlehrer wollte sich durch die Taten angeblich selbst zerstören. Der Psychologin hatte er dazu wörtlich gesagt: "Meine Ehe ging den Bach herunter, ich habe viel Geld verloren, da wollte ich mich selbst zerstören." Später habe sich das Fotografieren der Kinder zu einem Automatismus entwickelt.
"Ich habe das Intimste eines Menschen besitzen wollen - das Geschlechtsorgan", sagte er der Psychologin. Dabei sei ihm natürlich klar gewesen, dass das irgendwann ein Ende haben müsse. Und das sei jetzt halt erreicht. Es ist einer der schlimmsten Missbrauchs-Fälle, die die Stadt je gesehen hat. Zwischen 1996 und 2011 soll sich der Angeklagte in über 60 Fällen an Kindern vergangen haben - zuletzt als Trainer beim Castroper TV.
Dabei fertigte der Angeklagte auch tausende Fotos und Videoaufnahmen an. Jörn Hartwich Prozess um Kindesmissbrauch - Unechte Tränen des Ex-Trainers | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.derwesten.de/staedte/castrop-rauxel/prozess-um-kindesmissbrauch-unechte-traenen-des-ex-trainers-id8931097.html#plx340085647
Umgang mit missbrauchten Kindern
Kinder und Jugendliche wollen, dass der sexuelle Missbrauch
aufhört. Sie wollen nicht ihre Familie verlieren! Droht der „Verlust“
der Familie und gibt es kein akzeptables „Ersatzangebot“, kann der
sexuelle Missbrauch als „kleineres Übel“ in Kauf genommen und weiter
erduldet werden.
Handeln Sie niemals voreilig, wenn Sie lediglich nur den nächsten
Schritt kennen, aber alle weiteren Konsequenzen für das Kind oder den
Jugendlichen und seine Familie Ihnen nicht bekannt sind oder bekannt
sein können.
Haben Sie direkte und konkrete Hinweise von einem Kind oder
Jugendlichen erhalten, dass sexueller Missbrauch vorliegen könnte,
sollten Sie auf den Ihnen zur Verfügung stehenden Wegen dafür Sorge
tragen, dass der vermutlich Betroffene geeignete Hilfe von Fachleuten
erhält. Dass es dabei in der Regel eines sehr behutsamen Vorgehens
bedarf, um ein ohnehin schon misstrauisches oder verängstigtes Kind
nicht noch weiter zu verschrecken in seiner Furcht vor einem möglichen
Auseinanderbrechen der Familie vermeintlich durch seine Schuld, kann gar
nicht oft genug hervorgehoben werden. Dennoch sollten Sie aber auch die
besonderen Möglichkeiten, die Ihnen aus einer häufig jahrelangen
Kenntnis und Beobachtung der jeweils von Ihnen betreuten Kinder
erwachsen, aufmerksam und verantwortungsvoll nutzen, um auch indirekte
und versteckte Hilferufe zu registrieren und darauf innerhalb des Ihnen
zur Verfügung stehenden Rahmens zu reagieren.
Im folgenden möchten wir aus Erfahrungen von Mitarbeitern von
spezialisierten Beratungsstellen und Instituten einige Überlegungen
hinsichtlich von Situationen des Ansprechens und Angesprochenwerdens
mitteilen und auch darstellen, wie wir oder andere professionelle Helfer
sich vermutlich verhalten würden.
Innerhalb Ihrer Einrichtung kann es verschiedene Formen geben, wie
sich Kinder und Jugendliche je nach Alter hilfesuchend an einen
Pädagogen wenden.
Aus einer bestimmten Situation heraus (z. B. der besonderen Nähe
oder des Alleinseins mit Ihnen) können Betroffene beiläufig im Gespräch
kurze, oft auch verschlüsselte Bemerkungen machen, mit denen sie auf
Missbrauchserfahrungen hinweisen wollen. Kinder und Jugendliche
entwickeln einen grossen Ideenreichtum, um sich mitzuteilen, ohne gleich
ihr Geheimnis zu offenbaren. Wenn Sie sich schon viel mit dem Thema
auseinandergesetzt haben und Ihre eigenen Gefühle dazu bereits kennen,
mag es gut sein, gleich behutsam nachzufragen. In jedem Fall sollten Sie
dem Kind vermitteln, dass Sie glauben, dass es Ihnen etwas Wichtiges
mitgeteilt hat. In der Regel wird es besser sein, wenn Sie sich Zeit
nehmen und in Ruhe überlegen, was die nächsten Schritte sein könnten und
wer gegebenenfalls zu informieren oder hinzuzuziehen ist, bevor Sie von
sich aus auf das Thema zurückkommen.
Sie können aufgrund von Beobachtungen oder Informationen den
Verdacht schöpfen, dass ein Kind oder ein Jugendlicher sexuell
missbraucht wird, oder Sie werden direkt von einem Betreuten
angesprochen. In einer solchen Situation sind Sie zuerst einmal darauf
angewiesen, Ihrem eigenen Gefühl zu vertrauen. Versuchen Sie, so ruhig
wie möglich zuzuhören und dem Kind zu vermitteln, dass es über alles mit
Ihnen reden kann (nur wenn sie dies auch wirklich wollen). Ratschläge
sind hier von Ihrer Seite nicht angebracht! Direkt eingreifende
Massnahmen liegen ausserhalb Ihres Zuständigkeitsbereiches und können
die Situation des Kindes unter Umständen eher noch verschlimmern, als
dass ihm geholfen würde! Wichtiger ist herauszufinden, was das Kind oder
der Jugendliche selbst von Ihnen möchte. Je deutlicher der Ihnen
Anvertraute merkt, dass Sie wissen, dass es sexuellen Missbrauch gibt
und dass Sie bereit sind, sich diesem Problem zu stellen, desto offener
wird sie oder er mit Ihnen reden können.
Im Fall von sexuellem Missbrauch muss das weitere Vorgehen ruhig
und sehr genau geplant werden. Dafür gibt spezialisierte
Beratungsstellen, bei denen Sie sich informieren und Beistand holen
können. Von diesen aus wird als erstes zu klären sein, wo sich eventuell
Personen in der näheren Umgebung des Kindes finden, die unterstützend
hinzugezogen werden könnten und zu denen das Kind Vertrauen hat.
Informieren sie Ihren Vorgesetzten so bald wie möglich. Sie
brauchen frühzeitig fachliche Unterstützung und rechtliche Absicherung
für die eventuelle Planung weiterer Handlungschritte. Entscheidungen
treffen Sie in der Regel nicht allein, sondern gemeinsam.
Bei dem Bemühen, sexuellen Missbrauch aus der Geheimhaltung zu
lösen und offenbar zu machen, ist es vor allem wichtig, alle
Beobachtungen und Fakten sowie die Aussagen des Kindes möglichst
wörtlich und mit zeitlichen Angaben versehen festzuhalten. Nur eine
solche, tagebuchähnliche Dokumentation kann als Grundlage weiterer
professioneller Interventionen dienen. Je mehr Informationen verfügbar
sind, um so angemessener wird mit dem Problem umgegangen und verhindert
werden können, dass es weiterhin geleugnet wird. Auch Sie werden die
erforderlichen Vorgespräche in denen die nächsten Schritte überlegt
werden müssen, besser führen können, wenn Sie die folgenden Fragen genau
überprüft haben:
- Worauf beruht mein/der Verdacht?
- Woher stammen die Informationen, wie zuverlässig erscheinen diese?
- Was sind eigene Beobachtungen, was haben andere gesehen oder gehört?
- Wie sehen Kollegen das Kind oder den Jugendlichen?
- Wie wird der Verdacht von Ihnen eingeschätzt?
- Könnte es auch andere Gründe für die beobachteten Auffälligkeiten des Kindes geben?
Auch das intensive Zusammensein etwa auf Gruppenreisen oder anderen
Aktivitäten ausserhalb der Einrichtung könnte und sollte genutzt
werden, um sich ein genaueres Bild zu verschaffen.
Möglicherweise sind Sie durch Ihre Wahrnehmungen oder das, was
Ihnen das Kind mitteilt oder indirekt zu verstehen gibt, sehr
erschreckt, abgestossen oder bestürzt. Da Sie selbst aber auch weiterhin
mit dem Kind zu tun haben werden, ist es wichtig, dass Sie Ihre Gefühle
ernst nehmen. Ihre innere Haltung, Ihre möglichen Vorurteile gegenüber
einer solchen Situation und dem Problem im allgemeinen kann es dem Kind
„erlauben“ oder auch nicht, über den Missbrauch zu sprechen und sich
vielleicht dagegen zu wehren, indem es Hilfe von aussen sucht. Insofern
ist Ihr Verständnis für seine Situation – und dazu gehören auch Ihre
dabei entstehenden Gefühle – entscheidend daran beteiligt, wie sich das
Kind weiterhin in der Einrichtung und der Gruppe fühlen wird. Es kann
deshalb notwendig und sinnvoll sein, wenn auch Sie sich Möglichkeiten
der Entlastung suchen durch Gespräche mit Menschen, denen Sie sich
anvertrauen können – Freunde oder aber auch MitarbeiterInnen von
Beratungsstellen.
Auch wenn sich der Verdacht des sexuellen Missbrauchs nicht
erhärtet, können die Auffälligkeiten Hinweise auf Probleme des Kindes
oder eine Krise in der Familie sein, die Hilfestellungen erfordern.
Als eine derjenigen Personen, die das Kind aus dem tagtäglichen
Umgang kennt, kann es für die Planung und Durchführung der weiteren
Schritte durch professionelle Helfer im Interesse des Kindes sehr
hilfreich sein, wenn auch Sie vielleicht Überlegungen anstellen zu
Fragen wie:
Sollte eher ein Mann oder eine Frau die folgenden Gespräche mit dem
Kind führen, und wer sollte daran teilnehmen? – Wo könnten solche
Gespräche stattfinden, um dem Kind das Reden zu erleichtern? – Welche
Tageszeit, welche Situation erschiene Ihnen besonders geeignet? – Was
sollte, was könnte mit Gesprächen erreicht werden?
Wenn Sie versuchen, – ausgehend von Ihren jetzigen Kenntnissen und
Gefühlen – sich in die Lage des Kindes oder Jugendlichen zu versetzen
und sich zu fragen, wie es allgemein einem missbrauchten und
traumatisierten Kind gehen könnte, und wie oder wo sich dieses besondere
Kind wohlfühlt, werden Sie am ehesten wissen, wie Sie den richtigen Weg
einschlagen, um ihm im Rahmen Ihrer Möglichkeiten als Pädagoge
beizustehen, ohne Ihre Kompetenzen zu überschreiten.
Selbstverständlich kann – und darf – es nicht die Aufgabe eines
Pädagogen oder einer Pädagogin sein, den notwendigen Klärungsprozess
durch eigene Hilfeangebote selbst voranzutreiben – auch wenn Sie mit
Ihren Gedanken und Gefühlen das betroffene Kind sicher weiter begleiten
werden.
Vielleicht ist es hilfreich für Sie zu wissen,welche Gesichtspunkte
professionelle Helfer für wesentlich halten im weiteren Umgang mit
missbrauchten Kindern und Jugendlichen, damit sie Ihrerseits dem Kind
oder Jugendlichen vermitteln können, dass sie keine Angst zu haben
brauchen, sich an Beratungsstellen und entsprechende soziale Dienste zu
wenden.
Alle Gespräche müssen in einer ungestörten Atmosphäre stattfinden.
Wenn möglich, sollte gerade bei den ersten Kontakten in einer fremden
Umgebung die Person mit anwesend sein, der das Kind bis dahin am meisten
Vertrauen entgegengebracht hat. Es kann einen Gesprächsverlauf
beeinflussen, wer wo sitzt und wie der räumliche Abstand zwischen den
Beteiligten ist. Freunde oder Schulkameraden können aber unter Umständen
die Offenheit des Gespräches beeinträchtigen, wenn es um Einzelheiten
geht, die das Kind dem Freund oder der Kameradin nicht zumuten will oder
kann.
In der Vorbereitung solcher Gespräche ist es wichtig, dass wir
uns vergegenwärtigen, welche Fragen geklärt werden sollen und in welchem
Zusammenhang sie miteinander stehen. Anderenfalls besteht die Gefahr,
dass mechanisch etwas abgefragt wird oder oberflächliche Antworten
hingenommen werden, deren möglicherweise tierferliegende Bedeutung noch
gar nicht erfasst worden ist. Es ist für Sie nicht nötig, Details der
Misshandlung zu erfragen oder zu wissen (für traumatisierte Menschen ist
es erst zu einem viel späteren und selbstbestimmten Zeitpunkt möglich,
über Details der Misshandlung zu berichten).
Im Gespräch selbst kommt alles darauf an, dem Kind zu signalisieren:
Hier bist Du sicher, ich höre Dir zu. – Ich glaube Dir. – Ich achte
und mag Dich, egal, was Du mir erzählst. – Du bist nicht allein. – Ich
weiss um Deine Angst und die Bedrohlichkeit Deiner Situation. Ich weiss,
wovon Du redest, es gibt sexuellen Missbrauch an Kindern auch in ihrem
eigenen Nahraum. – Ich weiss, dass es „gute“ aufregende und „schlechte“
ängstigende Geheimnisse gibt. Über Geheimnisse, die Dir Angst machen,
kannst Du mit mir reden. – Ich versuche, Dir zu helfen. – Ich werde
nichts tun, worüber ich nicht mit Dir gesprochen habe.
Ich/wir haben Zeit auch für weitere Gespräche.
In Kontakten soll der vermutlich Betroffene Vertrauen zu einem
Gegenüber entwickeln, damit er überhaupt über die Nöte und Ängste reden
kann. Es ist nicht selten, dass es Wochen oder Monate dauert, bis sich
eine solche Bereitschaft entwickelt. Es ist daher darauf zu achten, dass
der vermutlich Betroffene nicht übermässig belastet wird und dass
Auskünfte eingefordert werden, für die es noch keine
Gesprächsbereitschaft gibt.
Nochmal: Es ist notwendig herauszufinden, was das Kind möchte.
Kinder und Jugendliche wollen, dass der Missbrauch aufhört, aber sie
wollen zumeist nicht ihre Eltern oder den Freund verlieren!
Es muss genau überlegt werden, wie das Gespräch begonnen und wie es
beendet werden kann. Manchmal ist es einem Kind wichtig, seinen Mantel
oder seine Jacke nicht auszuziehen, um sein „Inneres“ geschützt zu
halten: Es sollte auch in dieser Hinsicht nicht zu „Offenheit“ überredet
oder gezwungen werden. Vertraulichkeit oder gar Anonymität müssen
zugesichert und eventuell wiederholt bestätigt werden.
Es ist günstig,
die Angebote des Kindes im Gespräch aufzugreifen und weiterzuführen;
seine Worte und Begriffe zu benutzen und möglichst in seiner Sprache zu
reden, ohne es natürlich „nachzuäffen“; immer wieder zusammenzufassen,
was es gesagt hat und darüber sicherzustellen, dass man es richtig
verstanden hat; eventuell Teile des Gespräches zu wiederholen, anstatt
immer nur Fragen zu stellen, damit kein „Verhör“ entsteht; Fragen zu
vermeiden, die auf eine Mitschuld des/der Kindes/Jugendlichen hindeuten
könnten, bzw. moralisch besetzt sind (besonders keine Sätze beginnen
mit: „Warum…?“ – „Weshalb…?“ – „Wieso…..?“ – „Wie konntest Du…?“), keine
wertenden Kommentare oder Interpretationen abzugeben; auf nonverbale
Signale und die Körpersprache des Kindes oder Jugendlichen achten.
Die Antworten sollen nicht IHNEN gefallen und/oder müssen nicht
unbedingt IHREN Verdacht erhärten. Beharrliches Wiederholen von
bestimmten Fragen oder Fragestellungen, die nur mit „JA oder NEIN“
beantwortet werden können, führen im allgemeinen nicht zur Beantwortung
dieser, sondern allzuoft zu nicht wahrheitsgemässen Antworten (wenn es
IHNEN wichtig ist, wird es schon so gewesen sein). Bitte keine wertenden
Kommentare abgeben, wenn man durch die Mitteilungen des Kindes
schockiert, angeekelt oder entrüstet ist – über das Kind, die Eltern
oder andere Beteiligte, oder die ganze Situation.
Wenn möglich, werden Auswege und Lösungen skizziert und zusammen
mit dem Kind überlegt, welche weiteren Massnahmen ergriffen werden
könnten und was jeder einzelne Schritt an weiteren Konsequenzen nach
sich ziehen könnte. Dabei ist es unbedingt erforderlich, keine
Versprechungen abzugeben, vor allem nicht für Dritte.
Im Anschluss an ein solches Gespräch muss genügend Zeit für eine
gründliche Nachbereitung zur Verfügung stehen, in der die Informationen
vom Kind, die Gefühle, die bei allen Beteiligten entstanden sind, und
die neuen Fragen, die sich stellen, reflektiert werden können, denn: Der
Umgang mit sexuellem Missbrauch ist sehr schwierig und belastend, da
sehr tiefe, sehr intensive, sehr geheime und auch sehr beängstigende
Gefühle angesprochen werden können. Dies gilt auch für die
professionellen Helfer, die sich beruflich mit diesem Problem
auseinandersetzen. Falls Sie, mit dieser Problematik konfrontiert, von
ähnlichen Gefühlen überrollt werden, sollten Sie daher nicht
erschrecken, sondern sich ebenfalls geeignete Hilfe suchen.
Pädagogen, die selbst sexuellen Missbrauch erfahren haben, oder
eine solche traumatische Tatsache an sich vermuten, sollten sehr genau
überlegen und sich psychologisch beraten lassen, ob sie ein
missbrauchtes Kind oder Jugendlichen auf seinem nicht leichten Weg
begleiten sollen, wollen oder können.
Was folgt nach dem ersten Gespräch mit dem Kind?
Wenn sexueller Missbrauch an einem Kind oder einem Jugendlichen
öffentlich wird, bedeutet das in der Regel nicht nur eine Krise für die
Familie, in der Missbrauch stattgefunden hat. Da es sich um die
Verletzung eines sozialen Tabus und darüber hinaus um einen
Rechtsverstoss handelt und es klare Handlungskonzepte für dieses
Problemfeld nur begrenzt geben kann, finden sich auch alle anderen
Personen, die direkt oder indirekt an der Aufklärung des Geheimnisses
beteiligt waren, unvermittelt mit einer Situation konfrontiert, der sie
sich vermutlich zunächst einmal kaum gewachsen fühlen und die sie in
ihren bis dahin verfügbaren Reaktionsmöglichkeiten überfordert. Man
spricht deshalb sogar von einer „Krise der professionellen Helfer“, die
häufig der Eröffnungskrise in der Familie folgt oder ihr vorausgeht.
Jede Person, die sich einem derart gravierenden und folgenreichen
Problem gegenübersieht, erfährt zunächst einmal ihre emotionale
Betroffenheit und Unsicherheit. Sie entdeckt möglicherweise, wie tief
und weitgehend sie das Thema beschäftigt. Andererseits spürt sie den
Wunsch, es nicht wahrhaben zu wollen, oder sie wird von Zweifeln geplagt
und erlebt die Ängste vor den Reaktionen der Umwelt. Der wichtigste
Faktor für die Wahrnehmung und die Beendigung des sexuellen Missbrauchs
in der Familie ist die Bereitschaft der Erwachsenen, diese Problematik
überhaupt in Betracht zu ziehen.
Erwachsene, die zum ersten Mal den sexuellen Missbrauch eines
Kindes oder Jugendlichen „sehen“, fühlen sich ähnlich wie das betroffene
Kind in seiner Familie – wahrscheinlich erst einmal mit dem Problem
ganz allein. Sie sind ratlos, wie sie weiter mit ihrem Verdacht umgehen
können, ohne das Kind zusätzlich zu belasten. Sie fürchten, solange sie
nur die Vermutung haben, in den Ruf übler Nachrede oder Anschuldigungen
oder unter den Druck der Eltern zu geraten.
Das gilt schon für professionelle Helfer wie Mitarbeitern von
speziellen Beratungsstellen oder der Sozialpädagogischen Dienste der
Jugendämter, deren Aufgabe es ist, solchen Anzeichen nachzugehen; um
wieviel belastender kann eine solche Situation für alle anderen sein,
die schliesslich nicht dazu befugt sind, „Familiengeheimnissen“ –
welcher Art auch immer – nachzuspüren!
Auch wenn das Kind bereits deutlichere Signale ausgesendet hat,
braucht es möglicherweise noch einige Zeit bis zur völligen Offenbarung
seines Geheimnisses. Selbst wenn das Kind im ersten Gespräch mit einem
Erwachsenen die Verdachtsmomente nicht bestätigt, bedeutet das noch
nicht, dass tatsächlich kein Missbrauch stattgefunden hat. Für die
Erwachsenen ist es in diesen Fällen aber wichtig, ihre Wahrnehmungen
oder Befürchtungen hinsichtlich dieses Kindes nicht – mit einem Seufzer
der Erleichterung – schnell wieder zu „vergessen“, sondern weiterhin
aufmerksam zu bleiben und Gesprächsbereitschaft auch zu einem späteren
Zeitpunkt zu signalisieren.
Nur so kann verhindert werden, dass beim
Kind – in der Wiederholung seiner Situation zu Hause – nicht der
Eindruck entsteht, dass ihm ja doch keiner helfen kann oder wird, denn
auch in seiner Familie ist sein Bedürfnis nach Schutz, Verständnis und
Unterstützung schon enttäuscht worden.
Wichtig ist es, auch vage Verdachtsmomente ernst zu nehmen und sich
möglicherweise in Gesprächen mit professionellen Helfern Beratung und
Hilfe für die Klärung der weiteren Vorgehensweisen zu holen.
Fachgespräche über den eigenen Verdacht und mögliche Hinweise von Seiten
des Kindes haben nach unseren Erfahrungen eine sehr entlastende
Funktion.
Ein weiterer Schritt könnte die Rücksprache mit Kolleginnen und
Kollegen aus dem eigenen Berufsfeld sein. Möglich ist auch, das Thema
erst einmal als persönliche oder generelle Fragestellung zu besprechen:
„ Was gibt es für Erfahrungen im Umgang mit diesem Problem, welche
Hilfestellungen können und wollen wir geben?“ So sollte z. B. die
Offenlegung eines individuellen Missbrauchsfalles durch einen Lehrer in
der Klasse unbedingt vermieden werden: Das betroffene Kind kann dadurch
noch mehr in eine evtl. bereits vorhandene Sonder- oder
Aussenseiterposition gedrängt werden. Unpassende, unsachliche
Äusserungen und Haltungen von den Mitschülern oder anderen Erwachsenen,
wie „Ich hätte mir das nicht gefallen lassen!“ „Ich wäre sofort
abgehauen!“ oder: „Wenn Du noch immer in Deiner Familie lebst, bist Du
selbst schuld!“ können das Kind derart belasten, dass es sich auch in
der Klasse oder Schule unverstanden oder missachtet sieht und sich
emotional gänzlich zurückzieht oder der Schule sogar fernbleibt. Dadurch
werden aber die Möglichkeiten, das Kind wenigstens ausserhalb seiner
Familie zu stützen und zu stärken, entscheidend verringert.
Solange der Verdacht noch nicht abgeklärt ist, müssen alle
einbezogenen Erwachsenen den Inhalt der Gespräche unbedingt vertraulich
behandeln. Ein überstürztes Agieren, das die Situation des Kindes
vielleicht noch schwieriger (dramatischer) werden lässt, ist in den
meisten Fällen schädlicher als das vorläufige Andauern des Missbrauchs!
Beratungsstellen bieten auch anonyme Beratung für ratsuchende Erwachsene
(z. B. Lehrer) an, die hinsichtlich der eigenen Unsicherheit in dieser
Abklärungsphase hilfreich sein kann.
Um dem Problem des sexuellen Missbrauchs von Kindern und
Jugendlichen adäquat zu begegnen, ist es entscheidend, sowohl die
persönlichen Grenzen wie auch die Aufgaben und Zuständigkeiten im
eigenen Berufsfeld genau zu kennen.
Ein Lehrer kann zwar nicht der Therapeut für das Kind und/oder
seine Familie sein. Er kann aber als „sehende“ oder angesprochene Person
die erste Vertrauensperson des Kindes in diesem Zusammenhang sein oder
werden und stützende und entlastende Funktionen für das Kind übernehmen.
Als solche ist es seine wichtigste Aufgabe, dem Kind Glauben zu
schenken und ihm Zeit und Raum zu geben, damit es sagen und mitteilen
kann, was es bedrängt. Die angesprochene Vertrauensperson kann gemeinsam
mit dem Kind überlegen, wo es geeignete Stellen gibt an die es sich
selbständig oder mit Unterstützung durch geeignete erwachsene Personen
wenden kann, um die Hilfen zu erhalten, die es sich wünscht und braucht.
In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, wenn sich die Vertrauensperson
selbst sachkundig macht (oder gemacht hat), welche Strategien und Ziele
von den verschiedenen Institutionen, die Hilfe anbieten, in Bezug auf
den Umgang mit diesem Problem vertreten werden, damit das Kind leichter
die für seine individuelle Situation und seine Bedürfnisse „passende“
(Beratungs-) Stelle finden kann. Der Erwachsene sollte dabei wissen, wie
in akuten Krisensituationen und auf Wunsch des Kindes eine Inobhutnahme
nach § 42 KJHG erfolgen kann.
Es muss aber noch einmal betont werden, dass im pädagogischen
Bereich Tätige natürlich aufmerksam für die Nöte der ihnen anvertrauten
Kinder sein müssen; sie dürfen sich aber nicht über die ihnen
sinnvollerweise gesetzten Grenzen derVerantwortlichkeit hinwegsetzen und
selbst die Rolle anderer professioneller Helfer für sich in Anspruch
nehmen. Es ist z. B. nicht die Aufgabe einer Kitaerzieherin oder eines
Kitaerziehers, einer Lehrerin oder eines Lehrers, mit der Mutter oder
dem Vater über die Vermutung eines sexuellen Missbrauchs zu sprechen und
diesen abzuklären. Die Fachkräfte in den Jugendämtern verfügen im
Gegensatz zu Mitarbeitern in anderen Institutionen wie Schule, Hort,
Kita, Beratungsstellen etc. über das notwendige gesetzliche
Instrumentarium, das Kindeswohl zu sichern, indem die im Einzelfall
geeigneten Hilfen im Rahmen der Hilfeplanung ermittelt und
bereitgestellt sowie Massnahmen zum sofortigen Schutz des Kindes
ergriffen werden können.
Planung und Durchführung therapeutischer Interventionen durch professionelle Helfer
Wenn ein Kind Signale aussendet oder sich direkt mit seinem Problem
an eine vertraute, erwachsene Person wendet (z. B. Lehrer), bedeutet
dies zunächst einmal, dass es den Wunsch oder die Hoffnung hat, dass ein
Aussenstehender ihm hilft, seine Situation zu verändern. Der sexuelle
Missbrauch von Kindern und Jugendlichen hat jedoch so weitreichende
Auswirkungen und Folgen, – tieferliegende Probleme stehen eigentlich
immer dahinter -, dass es unmöglich ist, die Situation durch einzelne
Gespräche, die jeweils nur Teilaspekte umfassen können, zu klären.
Wenn sich der Verdacht des sexuellen Missbrauchs erhärtet, ist ein
erster Austausch mit anderen Fachdiensten – gegebenenfalls in
anonymisierter Form – sinnvoll. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch der
Sozialpädagogische Dienst informiert und in die weitere Planung
einbezogen werden, damit er die weiteren Schritte einleiten kann.
Auch wenn sich der Verdacht erhärtet, ist es immer noch wichtig,
offen zu sein und eine andere Erklärung als sexuellen Missbrauch für
möglich zu halten, um zu einer verlässlich abgesicherten Aufklärung zu
gelangen.
Eine adäquate, umfassende Hilfe kann nur durch eine gemeinsame
Einschätzung aller beteiligten Institutionen entwickelt werden. Dies
muss in einer Helferkonferenz geschehen, in der alle diejenigen, die mit
dem betroffenen Kind oder der Familie zu tun haben, sich zusammensetzen
und gemeinsam überlegen, wie allen Beteiligten am besten zu helfen sein
könnte. Die Ermittlung des Hilfebedarfs und die Gestaltung der Hilfen
werden von Sozialarbeitern des zuständigen Sozialpädagogischen Dienstes
übernommen. Sie sind auch zuständig für weitere Absprachen und
Vorgehensweisen. Zu beachten ist, dass Mitarbeiter, die an solchen
Helferkonferenzen teilnehmen, auf die spezifischen
Datenschutzbestimmungen verpflichtet werden.
Aufgabe von Helferkonferenzen ist es, die unterschiedlichen
Wahrnehmungen und Sichtweisen auszutauschen und eine gemeinsame
Perspektive für einen Hilfeplan zu entwickeln, der zum einen die
vorhandenen Hilfeangebote sinnvoll aufeinander bezieht und zum anderen
die Situation und Bedürfnisse des Kindes und seiner Familie angemessen
berücksichtigt. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die
verschiedenen Hilfeangebote einander widersprechen, obwohl alle das Wohl
des Kindes und der Familie im Auge zu haben glauben.
In einer ersten Helferkonferenz wird es darum gehen, die
vorhandenen Informationen und Einschätzungen zusammenzutragen, nach
weiteren Möglichkeiten der Verdachtsabklärung zu suchen und dabei z. B.
folgende Fragen zu klären:
- Welche Informationen und Fakten werden noch gebraucht?
- Wie kann das Kind geschützt werden? Gibt es Einschätzungen dazu, ob die Mutter das Kind unterstützen wird?
- Welche Einschätzungen gibt es über Gefährdung, Beteiligung und Betroffenheit von Geschwisterkindern?
- Müssen weitere Personen oder Institutionen mit einbezogen werden?
- Wo kann das Kind vorübergehend untergebracht werden, wenn eine Fremdunterbringung notwendig werden sollte?
- Wer spricht mit dem Kind über das weitere Vorgehen?
- Wer spricht mit den Eltern? Wer kann die Mutter unterstützen, wenn sie bereit ist, das Kind zu schützen? Wer ist Ansprechparter für den Vater?
- Welche rechtlichen Schritte müssen in Erwägung gezogen werden?
- Welche weiteren Massnahmen können für das Kind, die Geschwisterkinder notwendig werden?
Die Durchführung einer therapeutischen Krisenintervention bei
sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen erfordert keine
hochspezialisierte Therapie, sondern eine an den spezifischen Problemen
von sexuellem Missbrauch von Kindern orientierte, besondere Art und
Weise des Umgangs mit den Betroffenen und eine klare Organisation der
Hilfeangebote. Sie fällt, um es nochmals zu betonen, nicht mehr in den
Aufgabenbereich des angesprochenen Lehrers oder anderer Pädagogen. Ziel
einer solchen Krisenintervention ist es, sekundäre Schädigungen des
Kindes möglichst zu verhindern und klare Perspektiven für das Kind und
seine Familie zu entwickeln.
Der Kinderarzt und Familientherapeut Tilman Fürniss hat dabei auf
die notwendigen Einzel-Schritte wie das Gespräch mit dem Kind, die
Planung der Krisenintervention und die notwendige Veröffentlichung des
Missbrauchs gegenüber den Eltern hingewiesen.
Das professionelle Gespräch mit dem Kind sollte in jedem Fall vor
der Eröffnung mit den Eltern stattfinden. In diesem Gespräch sollte das
Kind auch über die weiteren Schritte innerhalb der Krisenintervention
unterrichtet und auf das Eröffnungsgespräch mit den Eltern vorbereitet
werden.
Die Planung der Krisenintervention erfordert von allen Mitarbeitern
der beteiligten Institutionen auch eine gewisse Zeitspanne für die
Vorbereitung und Abklärung der eigenen Aufgaben und Vorgehensweisen.
Dabei ist zu beachten, dass diese intensive Arbeit der Professionellen
Auswirkungen auf die Familie hat (auch ohne dass die Familie offiziell
davon in Kenntnis ist). Ziel ist es, für und mit dem Kind Perspektiven
zu entwickeln, durch die seine Situation möglichst dauerhaft verbessert
wird, und nicht durch unzureichend vorbereitete Aktionen den Rückzug
aller Familienmitglieder zu riskieren.
Federführung und Koordination der Hilfeplanung ist Aufgabe der
Sozialpädagogischen Dienste der Jugendämter. Im Interesse des Kindes ist
es wünschenswert, hier von Anfang an eine gemeinsame Strategie
abzusprechen. Dabei sind die jeweiligen Ziele und Verantwortlichkeiten
festzulegen.
Der genaue Interventionsplan, der von der Helferkonferenz
entwickelt werden kann und die Aufeinanderfolge der verschiedenen
Schritte soll verhindern, dass die Eltern im aufdeckenden Gespräch den
Missbrauch derart abwehren und verleugnen müssen, dass sich das Kind
massiv verunsichert und vielleicht auch bedroht fühlt und seine
Äusserungen zurücknimmt. In einigen uns bekannten Fällen hat eine
fehlgelaufene Intervention dazu geführt, dass das Kind über Jahre nicht
mehr in der Lage war, sich erneut von aussen Hilfe zu holen und so
weiterhin sexuelle Misshandlungen in der Familie erleiden musste.
Das Gespräch mit den Eltern (Konfrontation der Eltern)
Eine therapeutische Intervention in der Familie sollte von den
zuständigen Sozialarbeitern des Sozialpädagogischen Dienstes initiiert
und geleitet werden. Sie erfordert viel Vorarbeit, während der die
Fakten und Beobachtungen zusammengetragen und dokumentiert werden, durch
die der Verdacht des sexuellen Missbrauchs bestätigt worden ist.
Machmal, z. B. wenn die Mutter selbst Verdacht geschöpft hat und sich um
Hilfe für sich und das Kind an andere Personen gewandt hat, ist es
möglich, mit ihr schon in dieser Vorbereitungsphase zusammen zu
arbeiten. Dabei muss aber immer bedacht werden, dass die Mutter selbst
durch eine so schwerwiegende Vermutung gegenüber einem ihr nahestehenden
Mann (Partner,Vater, Onkel, Freund u. a.) in massive
Loyalitätskonflikte und Ambivalenzen gerät, die zu unüberlegten,
kurzschlüssigen Handlungen führen können.
Nach den Erfahrungen der Autoren muss während der Phase der
Verdachtsabklärung und der Vorbereitung des Konfrontationsgespräches
unbedingt vermieden werden, dass der vermutete Täter Kenntnis davon
erhält. Anderenfalls würde sich der Druck auf das Kind, das Geschehen
weiterhin geheim zu halten und zu verleugnen, in unverantwortlicher
Weise erhöhen und etwaige Interventionen zu seinem Schutz vereiteln, da
diese nur auf der Basis eines abgeklärten Verdachts erfolgen können.
Welche Personen in die therapeutische Intervention einbezogen werden
können, ist nach den jeweiligen Umständen zu bestimmen. Wenn irgend
möglich, sollten alle erwachsenen Mitglieder der Familie während des
Konfrontationsgespräches anwesend sein.
Während des konfrontierenden Gespräches sollten den Eltern in
sachlicher Form alle Fakten, Symptome und Verhaltensweisen des Kindes
unterbreitet werden, die zusammen mit seinen Aussagen die Tatsache des
sexuellen Missbrauchs belegen. Diese in der Regel erste wirklich offene
Benennung des sexuellen Missbrauchs gegenüber allen Familienmitgliedern
kann eben dadurch therapeutische Wirkung entfalten. Ein überzeugtes,
aber zugleich empathisches Auftreten gegenüber den Eltern und besonders
dem Missbraucher kann helfen, dass diese sich den Vorwürfen eher stellen
und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen.
Dieses Eröffnungsgespräch mit den Eltern sollte nicht in
Anwesenheit des betroffenen Kindes geführt werden, damit das Kind sich
nicht vor den Eltern verteidigen muss oder anschliessend von neuem
bedroht wird.
Aufgabe eines solchen Gespräches ist es, den Eltern zu helfen, dass
sie sich ihrer elterlichen Sorgeverpflichtung für das körperliche und
seelische Wohl ihres Kindes wieder – oder vielleicht zum ersten Mal –
bewusst werden, und dass der missbrauchende Elternteil (z. B. der Vater)
die Gelegenheit erhält, seine ausschliessliche Verantwortlichkeit für
den sexuellen Missbrauch des Kindes anzuerkennen und dieses von der
Belastung seiner vermeintlichen Mitschuld zu befreien. Weiterhin sollte
die unmittelbare Zukunft der Familie und besonders die Frage einer in
der Regel notwendigen, zumindest vorübergehenden Trennung des
Missbrauchers und des betroffenen Kindes eingehend besprochen und
Vereinbarungen über pädagogische, therapeutische und gegebenenfalls
juristische Massnahmen wie z. B. Klärung des langfristigen Lebensortes
des Kindes, Verarbeitung der Folgen des sexuellen Missbrauchs und der
Trennung von der Familie, Hilfen für die übrigen Familienmitglieder
getroffen werden. Das für alle gemeinsame Ziel könnte in einer
Vereinbarung liegen, dass das Kind und die Familie zur weiteren Klärung
und Aufarbeitung des Missbrauch-Geschehens therapeutische Hilfe
erhalten.
Hinweise auf sexuellen Missbrauch
Sexueller Missbrauch ist nicht auf bestimmte soziale Schichten oder
von außen identifizierbare Familienkonstellationen oder -situationen
beschränkt.
Obwohl jedes Kind gemäß seiner individuellen Geschichte und der
gegenwärtigen Situation verschieden auf Missbrauchserlebnisse reagieren
wird, gibt es doch eine Reihe von Hinweisen und Signalen, die – bei
entsprechender Bereitschaft der Umgebung, sie wahrzunehmen – als
typische „Hilferufe“ verstanden werden können. Sie alle sind Ausdruck
der umfassenden Bemühungen des Kindes, die Missbrauchshandlungen
psychisch zu überleben und irgendwie zu bewältigen.
Die jeweiligen Symptome, die ein Kind entwickelt, helfen ihm in
gewisser Weise, einen inneren Ausgleich für die traumatischen Erlebnisse
zu schaffen.
In dem Prozess, sich so mit der Missbrauchssituation einzurichten,
dass sie „überlebt“ werden kann, lassen sich verschiedene Phasen
unterscheiden.
1. Phase
Am Anfang steht die Phase der Geheimhaltung und des Nichtverstehens der Vorgänge, in der das Kind die offene oder verdeckte Aufforderung des missbrauchenden Erwachsenen zu schweigen, befolgt und das Geheimnis und seine Familie zu schützen versucht. Wird es in dieser Phase mit dem Thema konfrontiert, reagiert es mit Unbehagen, versucht abzulenken oder weigert sich, etwas zu sagen.Nicht betroffene Kinder antworten dagegen auf entsprechende Fragen mit einem deutlichen Nein oder erklären sogar den Fragesteller für „verrückt“.
2. Phase
In der zweiten Phase überwiegt das Gefühl der Hilflosigkeit: Das Kind wird depressiv, hoffnungslos und verzweifelt. Die dem Missbraucher oder der Missbraucherin geltende Wut wird nach innen gerichtet, da das Kind keine Möglichkeit sieht, sich zu wehren. Es zieht sich in sich selbst zurück. Psychosomatische Beschwerden und Lernschwierigkeiten können die Folge sein. Besonders bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es zu Suizidtendenzen kommen.3. Phase
In der nächsten Phase der aktiven Akkomodation oder Anpassung überwiegt ausagierendes Verhalten wie Ausreissen, Aggressivität, kriminelle Handlungen, in der Pubertät und im Jugendalter auch Promiskuität, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Grundlage dieses Agierens sind häufig Spaltungsmechanismen und Bewusstseinsveränderungen, mit Hilfe derer das Kind versucht, in seiner Persönlichkeit einen missbrauchten und einen nicht missbrauchten Anteil zu unterscheiden oder seine Empfindungen von den körperlichen Erfahrungen des Missbrauchs abzutrennen. Es stellt sowohl den Versuch dar, auf sich aufmerksam zu machen und so vielleicht indirekte Hilfe von außen zu erlangen, gleichzeitig dient es der Befriedigung von Strafbedürfnissen, die aus der Teilnahme am Missbrauch erwachsen.4. Phase
Erst in der vierten Phase wird es zögernd versuchen, den Missbrauch zu enthüllen, wobei in der Regel die Angst gross ist, dass die Familie in der Folge auseinandergerissen wird. Findet das Kind/ der Jugendliche keinen Glauben, da es/er ohnehin schon als „Problem“ abgestempelt ist, das lügt, stiehlt, Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern unterhält und Schule oder Ausbildung schwänzt: also nicht glaubwürdig ist, kann es zu einer weiteren Anpassungsreaktion kommen: Das Kind nimmt die Beschuldigungen zurück!
Sexueller Missbrauch ereignet sich im Geheimen und ist im
allgemeinen nicht mit direkter physischer Gewalt verbunden. Daher gibt
es offen sichtbare, eindeutige Anzeichen eher selten. Allerdings wird
von den Experten zunehmend darauf hingewiesen, dass sexueller Missbrauch
an Kindern als Ursache von Geschlechtskrankheiten, genitalem und analem
Juckreiz, Entzündungen und nicht erklärbaren Verletzungen im
Genitalbereich, ungeklärten Blutungen und Ausfluss, ungeklärten und
wiederholten Harnwegsinfektionen, Fremdkörpern in After und Vagina,
Blutergüssen („Knutschflecke“), besonders an den Innenschenkeln und am
Gesäss oder Bauch, ungeklärter Schwangerschaft immer mit in Erwägung zu
ziehen ist.
Falls ein Pädagoge eines oder mehrere solcher Auffälligkeiten bei
einem Kind bemerkt, darf er jedoch keinesfalls in eigener Verantwortung
tätig werden und versuchen, den vermuteten Missbrauchshandlungen auf die
Spur zu kommen. Vielmehr sollte er stets im Auge behalten, dass jedes
der genannten Symptome auch auf andere Vorkommnisse zurückgehen kann.
Vor voreiligen Verdächtigungen ist deshalb ebenso zu warnen wie vor
einer Leugnung des Problems. Im gegebenen Fall sollten unbedingt die
entsprechenden Fachleute (Ärzte, Psychologen, Heilpädagogen – alle
sollten speziell ausgebildete und anerkannte Spezialisten sein)
hinzugezogen werden.
Handelt es sich überhaupt erst um vage Vermutungen, wird ein
verantwortungsvoller Pädagoge sich in jedem Fall selbst umfassend bei
Fachleuten informieren, ehe er weitere Schritte unternimmt und zum
Beispiel seine Beobachtungen und Befürchtungen hinsichtlich eines
bestimmten Kindes an Dritte weitergibt. Insofern geht es auch hier nur
darum, allgemeines Wissen hinsichtlich der möglichen Folgen von
sexuellem Missbrauch darzustellen.
Die Ausführungen sollten also nicht als Aufforderungen zum eigenen Eingreifen der Pädagogen missverstanden werden.
Für alle Altersstufen gilt, dass vor allem plötzliche, nicht weiter
erklärbare Veränderungen im Verhalten, in der Leistungsfähigkeit oder
in der Erscheinung des Kindes oder Jugendlichen Reaktionen auf
traumatische Erlebnisse wie sexueller Missbrauch sein können.
Hinweise auf sexuellen Missbrauch
Sexueller Missbrauch ist nicht auf bestimmte soziale Schichten oder
von außen identifizierbare Familienkonstellationen oder -situationen
beschränkt.
Obwohl jedes Kind gemäß seiner individuellen Geschichte und der
gegenwärtigen Situation verschieden auf Missbrauchserlebnisse reagieren
wird, gibt es doch eine Reihe von Hinweisen und Signalen, die – bei
entsprechender Bereitschaft der Umgebung, sie wahrzunehmen – als
typische „Hilferufe“ verstanden werden können. Sie alle sind Ausdruck
der umfassenden Bemühungen des Kindes, die Missbrauchshandlungen
psychisch zu überleben und irgendwie zu bewältigen.
Die jeweiligen Symptome, die ein Kind entwickelt, helfen ihm in
gewisser Weise, einen inneren Ausgleich für die traumatischen Erlebnisse
zu schaffen.
In dem Prozess, sich so mit der Missbrauchssituation einzurichten,
dass sie „überlebt“ werden kann, lassen sich verschiedene Phasen
unterscheiden.
1. Phase
Am Anfang steht die Phase der Geheimhaltung und des Nichtverstehens der Vorgänge, in der das Kind die offene oder verdeckte Aufforderung des missbrauchenden Erwachsenen zu schweigen, befolgt und das Geheimnis und seine Familie zu schützen versucht. Wird es in dieser Phase mit dem Thema konfrontiert, reagiert es mit Unbehagen, versucht abzulenken oder weigert sich, etwas zu sagen.Nicht betroffene Kinder antworten dagegen auf entsprechende Fragen mit einem deutlichen Nein oder erklären sogar den Fragesteller für „verrückt“.
2. Phase
In der zweiten Phase überwiegt das Gefühl der Hilflosigkeit: Das Kind wird depressiv, hoffnungslos und verzweifelt. Die dem Missbraucher oder der Missbraucherin geltende Wut wird nach innen gerichtet, da das Kind keine Möglichkeit sieht, sich zu wehren. Es zieht sich in sich selbst zurück. Psychosomatische Beschwerden und Lernschwierigkeiten können die Folge sein. Besonders bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es zu Suizidtendenzen kommen.3. Phase
In der nächsten Phase der aktiven Akkomodation oder Anpassung überwiegt ausagierendes Verhalten wie Ausreissen, Aggressivität, kriminelle Handlungen, in der Pubertät und im Jugendalter auch Promiskuität, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Grundlage dieses Agierens sind häufig Spaltungsmechanismen und Bewusstseinsveränderungen, mit Hilfe derer das Kind versucht, in seiner Persönlichkeit einen missbrauchten und einen nicht missbrauchten Anteil zu unterscheiden oder seine Empfindungen von den körperlichen Erfahrungen des Missbrauchs abzutrennen. Es stellt sowohl den Versuch dar, auf sich aufmerksam zu machen und so vielleicht indirekte Hilfe von außen zu erlangen, gleichzeitig dient es der Befriedigung von Strafbedürfnissen, die aus der Teilnahme am Missbrauch erwachsen.4. Phase
Erst in der vierten Phase wird es zögernd versuchen, den Missbrauch zu enthüllen, wobei in der Regel die Angst gross ist, dass die Familie in der Folge auseinandergerissen wird. Findet das Kind/ der Jugendliche keinen Glauben, da es/er ohnehin schon als „Problem“ abgestempelt ist, das lügt, stiehlt, Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern unterhält und Schule oder Ausbildung schwänzt: also nicht glaubwürdig ist, kann es zu einer weiteren Anpassungsreaktion kommen: Das Kind nimmt die Beschuldigungen zurück!
Sexueller Missbrauch ereignet sich im Geheimen und ist im
allgemeinen nicht mit direkter physischer Gewalt verbunden. Daher gibt
es offen sichtbare, eindeutige Anzeichen eher selten. Allerdings wird
von den Experten zunehmend darauf hingewiesen, dass sexueller Missbrauch
an Kindern als Ursache von Geschlechtskrankheiten, genitalem und analem
Juckreiz, Entzündungen und nicht erklärbaren Verletzungen im
Genitalbereich, ungeklärten Blutungen und Ausfluss, ungeklärten und
wiederholten Harnwegsinfektionen, Fremdkörpern in After und Vagina,
Blutergüssen („Knutschflecke“), besonders an den Innenschenkeln und am
Gesäss oder Bauch, ungeklärter Schwangerschaft immer mit in Erwägung zu
ziehen ist.
Falls ein Pädagoge eines oder mehrere solcher Auffälligkeiten bei
einem Kind bemerkt, darf er jedoch keinesfalls in eigener Verantwortung
tätig werden und versuchen, den vermuteten Missbrauchshandlungen auf die
Spur zu kommen. Vielmehr sollte er stets im Auge behalten, dass jedes
der genannten Symptome auch auf andere Vorkommnisse zurückgehen kann.
Vor voreiligen Verdächtigungen ist deshalb ebenso zu warnen wie vor
einer Leugnung des Problems. Im gegebenen Fall sollten unbedingt die
entsprechenden Fachleute (Ärzte, Psychologen, Heilpädagogen – alle
sollten speziell ausgebildete und anerkannte Spezialisten sein)
hinzugezogen werden.
Handelt es sich überhaupt erst um vage Vermutungen, wird ein
verantwortungsvoller Pädagoge sich in jedem Fall selbst umfassend bei
Fachleuten informieren, ehe er weitere Schritte unternimmt und zum
Beispiel seine Beobachtungen und Befürchtungen hinsichtlich eines
bestimmten Kindes an Dritte weitergibt. Insofern geht es auch hier nur
darum, allgemeines Wissen hinsichtlich der möglichen Folgen von
sexuellem Missbrauch darzustellen.
Die Ausführungen sollten also nicht als Aufforderungen zum eigenen Eingreifen der Pädagogen missverstanden werden.
Für alle Altersstufen gilt, dass vor allem plötzliche, nicht weiter
erklärbare Veränderungen im Verhalten, in der Leistungsfähigkeit oder
in der Erscheinung des Kindes oder Jugendlichen Reaktionen auf
traumatische Erlebnisse wie sexueller Missbrauch sein können.
Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung der Senatsverwaltung Berlin zur Verfügung gestellt.
Hinweise auf sexuellen Missbrauch
Sexueller Missbrauch ist nicht auf bestimmte soziale Schichten oder
von außen identifizierbare Familienkonstellationen oder -situationen
beschränkt.
Obwohl jedes Kind gemäß seiner individuellen Geschichte und der
gegenwärtigen Situation verschieden auf Missbrauchserlebnisse reagieren
wird, gibt es doch eine Reihe von Hinweisen und Signalen, die – bei
entsprechender Bereitschaft der Umgebung, sie wahrzunehmen – als
typische „Hilferufe“ verstanden werden können. Sie alle sind Ausdruck
der umfassenden Bemühungen des Kindes, die Missbrauchshandlungen
psychisch zu überleben und irgendwie zu bewältigen.
Die jeweiligen Symptome, die ein Kind entwickelt, helfen ihm in
gewisser Weise, einen inneren Ausgleich für die traumatischen Erlebnisse
zu schaffen.
In dem Prozess, sich so mit der Missbrauchssituation einzurichten,
dass sie „überlebt“ werden kann, lassen sich verschiedene Phasen
unterscheiden.
1. Phase
Am Anfang steht die Phase der Geheimhaltung und des Nichtverstehens der Vorgänge, in der das Kind die offene oder verdeckte Aufforderung des missbrauchenden Erwachsenen zu schweigen, befolgt und das Geheimnis und seine Familie zu schützen versucht. Wird es in dieser Phase mit dem Thema konfrontiert, reagiert es mit Unbehagen, versucht abzulenken oder weigert sich, etwas zu sagen.Nicht betroffene Kinder antworten dagegen auf entsprechende Fragen mit einem deutlichen Nein oder erklären sogar den Fragesteller für „verrückt“.
2. Phase
In der zweiten Phase überwiegt das Gefühl der Hilflosigkeit: Das Kind wird depressiv, hoffnungslos und verzweifelt. Die dem Missbraucher oder der Missbraucherin geltende Wut wird nach innen gerichtet, da das Kind keine Möglichkeit sieht, sich zu wehren. Es zieht sich in sich selbst zurück. Psychosomatische Beschwerden und Lernschwierigkeiten können die Folge sein. Besonders bei älteren Kindern und Jugendlichen kann es zu Suizidtendenzen kommen.3. Phase
In der nächsten Phase der aktiven Akkomodation oder Anpassung überwiegt ausagierendes Verhalten wie Ausreissen, Aggressivität, kriminelle Handlungen, in der Pubertät und im Jugendalter auch Promiskuität, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Grundlage dieses Agierens sind häufig Spaltungsmechanismen und Bewusstseinsveränderungen, mit Hilfe derer das Kind versucht, in seiner Persönlichkeit einen missbrauchten und einen nicht missbrauchten Anteil zu unterscheiden oder seine Empfindungen von den körperlichen Erfahrungen des Missbrauchs abzutrennen. Es stellt sowohl den Versuch dar, auf sich aufmerksam zu machen und so vielleicht indirekte Hilfe von außen zu erlangen, gleichzeitig dient es der Befriedigung von Strafbedürfnissen, die aus der Teilnahme am Missbrauch erwachsen.4. Phase
Erst in der vierten Phase wird es zögernd versuchen, den Missbrauch zu enthüllen, wobei in der Regel die Angst gross ist, dass die Familie in der Folge auseinandergerissen wird. Findet das Kind/ der Jugendliche keinen Glauben, da es/er ohnehin schon als „Problem“ abgestempelt ist, das lügt, stiehlt, Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern unterhält und Schule oder Ausbildung schwänzt: also nicht glaubwürdig ist, kann es zu einer weiteren Anpassungsreaktion kommen: Das Kind nimmt die Beschuldigungen zurück!
Sexueller Missbrauch ereignet sich im Geheimen und ist im
allgemeinen nicht mit direkter physischer Gewalt verbunden. Daher gibt
es offen sichtbare, eindeutige Anzeichen eher selten. Allerdings wird
von den Experten zunehmend darauf hingewiesen, dass sexueller Missbrauch
an Kindern als Ursache von Geschlechtskrankheiten, genitalem und analem
Juckreiz, Entzündungen und nicht erklärbaren Verletzungen im
Genitalbereich, ungeklärten Blutungen und Ausfluss, ungeklärten und
wiederholten Harnwegsinfektionen, Fremdkörpern in After und Vagina,
Blutergüssen („Knutschflecke“), besonders an den Innenschenkeln und am
Gesäss oder Bauch, ungeklärter Schwangerschaft immer mit in Erwägung zu
ziehen ist.
Falls ein Pädagoge eines oder mehrere solcher Auffälligkeiten bei
einem Kind bemerkt, darf er jedoch keinesfalls in eigener Verantwortung
tätig werden und versuchen, den vermuteten Missbrauchshandlungen auf die
Spur zu kommen. Vielmehr sollte er stets im Auge behalten, dass jedes
der genannten Symptome auch auf andere Vorkommnisse zurückgehen kann.
Vor voreiligen Verdächtigungen ist deshalb ebenso zu warnen wie vor
einer Leugnung des Problems. Im gegebenen Fall sollten unbedingt die
entsprechenden Fachleute (Ärzte, Psychologen, Heilpädagogen – alle
sollten speziell ausgebildete und anerkannte Spezialisten sein)
hinzugezogen werden.
Handelt es sich überhaupt erst um vage Vermutungen, wird ein
verantwortungsvoller Pädagoge sich in jedem Fall selbst umfassend bei
Fachleuten informieren, ehe er weitere Schritte unternimmt und zum
Beispiel seine Beobachtungen und Befürchtungen hinsichtlich eines
bestimmten Kindes an Dritte weitergibt. Insofern geht es auch hier nur
darum, allgemeines Wissen hinsichtlich der möglichen Folgen von
sexuellem Missbrauch darzustellen.
Die Ausführungen sollten also nicht als Aufforderungen zum eigenen Eingreifen der Pädagogen missverstanden werden.
Für alle Altersstufen gilt, dass vor allem plötzliche, nicht weiter
erklärbare Veränderungen im Verhalten, in der Leistungsfähigkeit oder
in der Erscheinung des Kindes oder Jugendlichen Reaktionen auf
traumatische Erlebnisse wie sexueller Missbrauch sein können.
Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung der Senatsverwaltung Berlin zur Verfügung gestellt.
Infos für Eltern und Familien
Wie schütze ich mein Kind?
Von Geburt an tragen Sie als Eltern eine große Verantwortung
gegenüber ihren Kindern ? Sie sind Bezugsperson, Ansprechpartner und
Vorbild. In dieser Funktion können Sie viel dazu beitragen, Ihre Kinder
vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Die beste “Schutzimpfung”, die Sie
ihren Kindern mitgeben können, ist eine Erziehung zu einem
selbstbewussten, kritischen Menschen. Wobei Selbstbewusstsein nicht
verwechselt werden sollte mit Missachtung aller Regeln.
Auf das Bauchgefühl vertrauen
Kinder sollten noch vor dem Kindergartenalter wissen, dass ihr
Gefühl ihr wichtigster Verbündeter ist. Auf dieses sollten sie hören,
wenn ihnen etwas “komisch” vorkommt. Dazu ist es notwendig, dass sie
sensibilisiert sind. Die Erziehung ist sehr oft darauf abgestellt, das
Gefühl zu Gunsten erlernter Regeln zu verdrängen. Eine schwere Aufgabe
für Eltern, hier über ihren eigenen Schatten zu springen und auch
Gefühle zuzulassen, um den Kindern das Wahrnehmen von Gefühlen
vorzuleben und sich von den Kindern manchmal selbst in Frage stellen zu
lassen. Kinder müssen nicht zum “Nein-Sagen” erzogen werden, vielmehr
soll man ihnen zu verstehen geben, dass es ein “Nein”, ein “Ja” und ein
“Vielleicht” gibt.
Dein Körper gehört dir allein
Niemand darf die Unantastbarkeit eines Kinderkörpers verletzen.
Natürlich gilt das nicht für den Arztbesuch ? es gibt wenige Regeln, die
ohne Einschränkung und ohne Ausnahme gelten.
Kinder sind sensibler als Erwachsene, sie nehmen ihre Gefühle noch
stärker war. Kinder lehnen daher manche Menschen ab, ohne es begründen
zu können. Eltern sollten das akzeptieren. So sollte es akzeptiert
werden, dass das Kind den Begrüßungskuss der Tante verweigert, ohne
sagen zu müssen, warum. Dieser Mechanismus sollte auch geübt werden,
etwa in Form eines Rollenspiels: Die Mutter spielt die Tante, das Kind
lehnt den Kuss ab, ohne die “Tante” vor den Kopf zu stoßen.
Sie geben dem Kind dadurch zu verstehen: Was dich und deinen Körper
betrifft, darfst ganz allein du bestimmen. Deine Persönlichkeit, und
ist sie noch so klein, darf niemand antasten. Damit vermitteln Eltern
gleichzeitig, dass es umgekehrt genauso ist: Auch das Kind darf nicht in
die persönlichen Rechte eines anderen eingreifen.
Ab einem gewissen Alter verändert sich die Einstellung des Kindes
zu seinem Körper und zu seiner Umwelt. Plötzlich möchte es nicht mehr
mit Geschwistern in einer Badewanne sitzen, lässt Mutter und Vater nicht
ins Badezimmer, wenn es sich duscht. Das Kind sollte sich so früh wie
möglich selber waschen. Eltern sollten die Wünsche des Kindes besonders
in dieser Phase akzeptieren.
In Frage stellen erlaubt
Kindern sollte vermittelt werden: Nicht alles, was Erwachsene sagen
oder tun, ist in Ordnung, nicht alles darf das Kind unkritisch glauben
und befolgen. Am besten zeigen das Eltern ihren Kindern, indem sie auf
eigene Fehler hinweisen. Wenn Kinder ihre Eltern auf Fehler aufmerksam
machen, sind sie am Weg zu einem starken, selbstbewussten “Ich”. Dann
sind sie auch bereit, den Rat anzunehmen: “Wenn dich jemand in sein Auto
locken will, steig nicht ein.”
Kindern zuhören und sie ernst nehmen
Je älter das Kind wird, desto öfter wird es nicht alles mit den
Eltern besprechen. Eine schmerzliche Erkenntnis für die meisten Eltern.
Die erste Liebe, die erste Enttäuschung, die Freude über den ersten Kuss
– Dinge, die das Kind lieber und einfacher mit Freunden bespricht. Das
Kind sollte wissen, dass das in Ordnung ist. Eltern können in ihrem
Kinde die Erzählbereitschaft wecken, indem sie ihm das Gefühl geben,
dass sie es ernst nehmen, ihm zuhören und an seinem Leben teilhaben. Sie
sollten sich als Ansprechpartner anbieten, für alles, worüber das Kind
sprechen möchte ? Erlebnisse, Sorgen, Ängste, Freuden. Die Kinder werden
das Angebot nicht immer annehmen, mit zunehmendem Alter wahrscheinlich
immer seltener, doch: Sie dürfen über alles reden.
Den Kindern zuhören ist extrem wichtig, doch nicht immer werden die
Kinder ihre Probleme, Ängste und Sorgen in Worte fassen ? horchen Sie
auch auf die stillen Zeichen.
Anzeichen für sexuellen Missbrauch
Aufklärung
Die Sexualaufklärung beginnt, sobald sich ein Baby selbst entdeckt
und Eltern ihm beibringen, wie die Körperteile heißen. Kein Bereich darf
als “verleugnete Zone” ausgespart werden, auch nicht die
Geschlechtsteile. Wie sollte das Kind später, wenn ihm etwas zustößt,
die Regionen des Körpers bezeichnen können, um die es geht? Die
Geschlechtsteile sollten in einer klaren Sprache benannt werden, die
nichts verschleiert oder krampfhaft umschreibt. Das würde dem Gespräch
über sexuelle Dinge die Selbstverständlichkeit geben, die es braucht, um
zustande zu kommen. Gleichzeitig sollte vermittelt werden, dass es sich
bei den Geschlechtsteilen um eine persönliche Zone handelt, über die
jeder selbst bestimmen darf.
Nur das Kind, das rechtzeitig auf Gefahren aufmerksam gemacht wird,
weiß, was es in Notsituationen zu tun hat. Mit der Aufklärung über
Sexualität im eigentlichen Sinn sollten Eltern dann beginnen, wenn die
Fragen danach auftauchen. Spätestens in der Vorpubertät (etwa acht bis
zehn Jahre) sollte das Kind aufgeklärt sein.
Achten Sie auf Veränderungen
Verhaltensänderungen der Kinder sind nicht immer Warnzeichen für
Kindesmissbrauch. Sie können zur normalen Entwicklung gehören. Wichtig
ist es, wachsam für Veränderungen des Kindes zu sein, einen aufkommenden
Verdacht nicht von der Hand zu weisen oder zu verdrängen. Es kostet
Erwachsene Überwindung, sich jemandem im Falle eines Verdachts
anzuvertrauen, wie hoch muss diese Hürde erst für die betroffenen Kinder
sein? Die Erwachsenen sollten diese Hürde für die Kinder bezwingen und
Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn ein Kind es schafft, sich einem
Erwachsenen anzuvertrauen, sollte man ihm grundsätzlich glauben und es
nicht als Lüge abtun. Sie sollten sich ihm sofort zuwenden. Später
könnte sich das Kind wieder verschließen. Jeder, dem sich ein Kind
anvertraut, oder denen etwas suspekt vorkommt, sollte sich an eine der
vielen Hilfsinstitutionen wenden ? und damit Zivilcourage beweisen, die
leider viel zu vielen Menschen abhanden gekommen ist. Denn wenn Sie ein
Kind allein lassen, verstoßen sie einen Menschen, der sich vielleicht
nie wieder jemandem öffnen wird.
Was tun im Verdachtsfall?
Fragen, die Eltern mit “Ja” beantworten sollten:
- Spricht mein Kind mit jemandem über seine Probleme?
- Kenne ich die Sorgen meines Kindes?
- Gebe ich vor meinem Kind Fehler zu?
- Darf mein Kind ungewollte Zärtlichkeiten ablehnen?
- Kenne ich die Freunde meines Kindes?
- Kommt mein Kind immer pünktlich nach Hause?
- Ist mein Kind immer in Gruppen und nicht viel allein unterwegs?
Tipps von Eltern für Kinder
Fremdtäter sind selten – 80 % der sexuellen Übergriffe finden
innerhalb der Familie statt. Dennoch sollten Kinder Bescheid wissen,
dass es sie gibt und wie sie sicher unterwegs sind, wenn sie allein
sind:
- Von Fremden keine Geschenke annehmen. Ein Missbraucher könnte sich das Vertrauen des Kindes erschleichen. Manche Täter versuchen dadurch, langfristig eine Vertrauensbasis aufzubauen, bis das Kind mit ihm mitgeht oder in sein Auto einsteigt.
- Nicht mit Fremden mitgehen. Eltern sollten sich Ausreden einfallen lassen, die ein Fremder erfinden könnte, um das Kind mit sich zu locken. Die Ausreden könnten sie in ein Rollenspiel verpackt erfinden. Z.B.: Deine Mutter hat mich beauftragt, dich von der Schule abzuholen, weil sie krank ist. Dein Vater hat einen Unfall gehabt, ich bin ein Arbeitskollege von ihm und soll dich nach Hause bringen usw. Das Kind soll bei all den Situationen “Nein” sagen und das Mitgehen verweigern. Das setzt natürlich voraus, das Kind auch wirklich nur dann nicht selbst abzuholen, wenn es vorher informiert wurde, wer es nach Hause bringt.
- Niemals in ein fremdes Auto einsteigen. Wenn es jemand nach dem Weg fragt, ist es nicht nötig, ihn auch einzuweisen ? selbst dann nicht, wenn das Zuhause des Kindes am Weg liegt.
- Keinem Fremden Auskunft über Familien-Angelegenheiten geben. Kinder vergessen rasch, was sie wem gesagt haben. Ein Missbraucher könnte das Vertrauen des Kindes erschleichen, wenn er es mit Einzelheiten aus seinem Leben überrascht. Auch ist es besser, keine Namensschilder an Schultaschen usw. sichtbar zu befestigen. Ein Fremder könnte den Namen sehen und das Wissen um den Namen zur Gewinnung des Vertrauens verwenden.
- Einsame Wege meiden. Das Kind sollte wissen, an wen es sich wenden kann, wenn es in Not gerät ? eine “Rettungsinsel” schaffen. Z.B.: die Trafik am Schulweg, das Postamt, die Nachbarin usw.
- Bei Verfolgung auf belebte Plätze flüchten und bei Erwachsenen Hilfe suchen oder in ein Geschäft gehen und die Notsituation beschreiben und um Hilfe bitten.
55 Kinder hinter Erziehungsheim begraben
29.01.2014
·
Dutzende Kinder und Jugendliche waren in
den vergangenen Jahrzehnten aus einem Erziehungsheim in Florida
verschwunden. Eine Wissenschaftlerin suchte nach Spuren – und stieß auf
viele Gräber.
Ehemalige Bewohner des Heims, die meist wegen kleinerer Vergehen nach Marianna gebracht wurden, hatten damals berichtet, sie seien sexuell missbraucht und mit Lederriemen geschlagen worden. Auf Flüchtende sei geschossen worden, Mitinsassen seien unter rätselhaften Umständen verschwunden. Bei Ermittlungen, die der damalige Gouverneur Charlie Crist im Jahr 2008 veranlasste, waren aber keine Sterbeurkunden entdeckt worden. Die White House Boys, eine Gruppe Überlebender, warfen den Jugendämtern und Justizbehörden des Bundesstaats 2010 in einer Sammelklage vor, sie hätten seit Jahrzehnten über den Missbrauch hinweggesehen.
Obwohl die meisten Verbrechen inzwischen verjährt sind, versuchen etwa 50 Forscher der University of South Florida in den kommenden Monaten, die sterblichen Überreste der 55 Begrabenen mittels DNA-Analyse zu identifizieren. „Wir sehen das als Hilfe für Angehörige, die erfahren wollen, was ihren Verwandten zugestoßen ist. Sie haben das Recht, ihre Familienmitglieder angemessen zu bestatten“, teilte die Grabungsleiterin Kimmerle mit.
Quelle: F.A.Z.
Bei Grabungen auf dem Gelände eines amerikanischen
Erziehungsheims, das im Sommer 2011 nach jahrzehntelangen Spekulationen
über den Missbrauch der dort untergebrachten Jungen geschlossen wurde,
sind die sterblichen Überreste von insgesamt 55 Kindern entdeckt worden.
Wie die forensische Anthropologin Erin Kimmerle am Dienstag mitteilte,
wurden die Knochen und Zähne in unmarkierten Einzelgräbern in der Nähe
des verwahrlosten Friedhofs der ehemaligen Arthur G. Dozier School for
Boys in Marianna (Florida) gefunden.
Nach Hinweisen früherer Heiminsassen
hatte die Forschungsgruppe der Universität von Südflorida (USF), die
unter Kimmerles Leitung im September mit den Exhumierungen begann, etwa
30 Grabstellen erwartet. Die Wissenschaftlerin war vor einigen Jahren
auf das rätselhafte Verschwinden Dutzender Kinder und Jugendlicher aus
der vor mehr als 100 Jahren eröffneten Reformschule aufmerksam geworden.Ehemalige Bewohner des Heims, die meist wegen kleinerer Vergehen nach Marianna gebracht wurden, hatten damals berichtet, sie seien sexuell missbraucht und mit Lederriemen geschlagen worden. Auf Flüchtende sei geschossen worden, Mitinsassen seien unter rätselhaften Umständen verschwunden. Bei Ermittlungen, die der damalige Gouverneur Charlie Crist im Jahr 2008 veranlasste, waren aber keine Sterbeurkunden entdeckt worden. Die White House Boys, eine Gruppe Überlebender, warfen den Jugendämtern und Justizbehörden des Bundesstaats 2010 in einer Sammelklage vor, sie hätten seit Jahrzehnten über den Missbrauch hinweggesehen.
Obwohl die meisten Verbrechen inzwischen verjährt sind, versuchen etwa 50 Forscher der University of South Florida in den kommenden Monaten, die sterblichen Überreste der 55 Begrabenen mittels DNA-Analyse zu identifizieren. „Wir sehen das als Hilfe für Angehörige, die erfahren wollen, was ihren Verwandten zugestoßen ist. Sie haben das Recht, ihre Familienmitglieder angemessen zu bestatten“, teilte die Grabungsleiterin Kimmerle mit.
Quelle: F.A.Z.
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