Der Basler Pädophile "Christoph Egger" ist aus der Klinik geflohen.
03. März 2014 17:07
Forensiker Josef Sachs schliesst nicht aus, dass Egger die Flucht ergriff, weil er seinen Trieben folgen will.
Herr Sachs, der mehrfach verurteilte Pädophile
Christoph Egger ist aus den Universitären Psychiatrischen Kliniken
Basel geflohen. Welche Gründe für diese Flucht sind denkbar?
Josef Sachs: Am schlimmsten wäre es, wenn er geflohen ist, weil er
Triebdruck verspürte - er also mit dem Motiv entwichen ist, sexuelle
Übergriffe auf Kinder zu begehen. Es können ihn aber auch ganz andere
Gründe dazu bewegt haben, die Klinik zu verlassen: Freiheitshunger oder
das Bedürfnis, jemanden zu treffen. Oder er will einfach seine Therapie
nicht weiterführen.
Könnte es auch sein, dass er sich etwas antun will?
Ja, auch die Möglichkeit, dass er einen Suizid plant, besteht natürlich
- er könnte das Gefühl bekommen haben, angesichts seiner Neigungen sei
seine Existenz sinnlos.
Welcher Fluchtgrund scheint Ihnen am wahrscheinlichsten?
Das kann ich nicht beurteilen. Beantworten können dies nur jene
Personen, die in den letzten Tagen vor seiner Flucht mit ihm Kontakt
hatten.
Egger ist chemisch kastriert. Besteht trotzdem die Gefahr, dass er sich an einem Kind vergeht?
Mit gut eingestellten Medikamenten kann man das Rückfallrisiko senken.
Doch je mehr die Wirkung der chemischen Kastration nachlässt, desto mehr
steigt das Risiko an, dass er seinen Trieben folgt und rückfällig wird.
Es ist also zu hoffen, dass seine Flucht nicht mehr lange andauert. Die
chemische Kastration garantiert generell für nichts, und sie ist ja
immer nur ein Element unter vielen therapeutischen Massnahmen.
Geflohen ist Egger schon am 12. Februar. Die Behörden informieren erst
jetzt, weil sie bisher glaubten, er kehre von selber zurück. Ist dies
für Sie nachvollziehbar?
Es ist tatsächlich so, dass die grosse
Mehrheit der Patienten, die sich entfernen, in der Regel sehr schnell
wieder auftauchen, oft sogar noch am gleichen Tag. Entweder kehren sie
selber zurück, oder sie verhalten sich so auffällig, dass sie von der
Polizei aufgegriffen werden. Wenn eine Flucht lange dauert, liegt dies
oft daran, dass sie nicht überstürzt erfolgte, sondern lange geplant
war.
Quelle: http://www.20min.ch/schweiz
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