Der grauhaarige Mann mit einer Art Indianerschmuck
im Ohr und auch um den Hals sah nicht auf, als die Anklage verlesen
wurde. Die Namen mehrerer Kinder fielen, die sich zwischen 2010 und 2013
häufig in der Wohnung von Reiner H. in Marzahn aufhielten. Die fünf
Jungen waren acht bis 13 Jahre alt, als sie den Ermittlungen zufolge bei
dem 56-Jährigen auf der Couch saßen. Bis es im August eine Anzeige gab.
Jetzt geht es vor Gericht um 360 Fälle des sexuellen Missbrauchs.
Reiner
H. gab sich auf der Anklagebank schweigsam. Zunächst wollte er nicht
einmal sein Geburtsdatum nennen. Einen Beruf hat er nicht.
Es
soll schon einmal ein Verfahren wegen Missbrauchs gegen ihn gegeben
haben. Damals sei H. als schuldunfähig eingestuft, der Vorwurf
eingestellt worden. Zuletzt soll H. als eine Art Schrottsammler im Kiez
unterwegs gewesen sein. Er habe dort auch die Jungen aufgelesen. Bei ihm
hätten die Kinder aus zumeist schwierigen Verhältnissen fernsehen
dürfen nach Lust und Laune. Einigen habe er Geld versprochen – als
Belohnung für sexuelle Handlungen.
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